Atempause für die Autofahrer

Unter den vielen Baustellen hatten die Verkehrsteilnehmer in Backnang in den vergangenen Jahren zu leiden. Auch 2021 wird wieder an etlichen Stellen gebuddelt, allerdings sind dieses Jahr weniger Hauptverkehrsachsen betroffen.

Im vergangenen Jahr war unter anderem die Annonaystraße wegen Belagsarbeiten gesperrt. Archivfoto: A. Becher

© Alexander Becher

Im vergangenen Jahr war unter anderem die Annonaystraße wegen Belagsarbeiten gesperrt. Archivfoto: A. Becher

Von Kornelius Fritz

BACKNANG. Wegen Bauarbeiten waren im vergangenen Jahr unter anderem die Weissacher Straße, die Aspacher Straße, die Talstraße, die Obere Bahnhofstraße und die Annonaystraße zeitweise gesperrt – allesamt wichtige Verkehrsachsen in Backnang. Lange Staus in den Hauptverkehrszeiten waren die Folge. Dieses Jahr gehen die Straßensanierungen in die nächste Runde: Elf größere Baustellen mit Gesamtkosten von mehr als zehn Millionen Euro sind geplant (siehe Infobox). Daneben stehen noch einige kleinere Fahrbahnsanierungen an, etwa in der Plaisir oder im Berliner Ring.

Trotzdem blickt der Leiter des städtischen Tiefbauamtes, Lars Kaltenleitner, relativ entspannt auf die nächsten Monate, denn die meisten Baustellen liegen abseits der viel befahrenen Hauptverkehrsachsen. „Es gibt dieses Jahr nur zwei kritische Baustellen: in der Sulzbacher Straße und in der Talstraße“, sagt Kaltenleitner. In beiden Fällen haben die Arbeiten bereits begonnen, die Straßen sind zurzeit jeweils halbseitig gesperrt. Baustellenampeln lassen den Verkehr aber aus beiden Richtungen abwechselnd passieren. Das funktioniere bis jetzt ganz gut, sagt Kaltenleitner, die Behinderungen hielten sich in Grenzen.

Beinahe abgeschlossen sind die Bauarbeiten im Bereich rund um die Aspacher Brücke. Der neue Kreisverkehr ist inzwischen fertig, die Aspacher Straße und die Gerberstraße, die davon abgehen, wurden saniert. Was jetzt noch fehlt, sind ein paar optische Verschönerungen: So wird in der Mitte des Kreisels noch eine Skulptur aufgestellt und in das Geländer wird der stilisierte Nachbau des einstigen Brückenhäuschens eingefügt. Bis zum Sommer soll laut Kaltenleitner auch das erledigt sein.

Stadt informiert auch über soziale Netzwerke.

Im nächsten Schritt hätte dann eigentlich dieses Jahr die Eduard-Breuninger-Straße saniert werden sollen, doch mit Rücksicht auf die Händler, die bereits unter der Coronapandemie zu leiden haben, wurde diese Baustelle auf 2022 verschoben. So ist den Autofahrern in diesem Jahr eine kleine Atempause gegönnt, doch in den nächsten Jahren stehen noch einige Bauprojekte an, die den Verkehrsfluss empfindlich stören könnten.

So wird im Sommer kommenden Jahres die Kreuzung Stuttgarter Straße/Industriestraße saniert. Die Zufahrtsstraße zur B14 muss dafür zeitweise halbseitig gesperrt werden. Ein Jahr später ist dann der Ausbau des Kreisverkehrs an der Kreuzung Aspacher Straße/Friedrichstraße dran und für 2024 ist schließlich der Umbau der sogenannten Kawag-Kreuzung beim Stadtfriedhof geplant – einer der meist befahrenen Knotenpunkte in der ganzen Stadt.

Dass es dann auch wieder zu Behinderungen kommen wird, ist heute schon absehbar. Damit der Ärger der Verkehrsteilnehmer nicht zu groß wird, setzt Baudezernent Stefan Setzer auf eine intensive Kommunikation mit den Bürgern. Neben Baustellenschildern und Pressemitteilungen setzt die Stadt dabei auch zunehmend auf digitale Kanäle: So gibt es eine interaktive Baustellenkarte auf der städtischen Homepage, und auch in den sozialen Netzwerken ist die Stadt aktiv. Der Seite „Backnang baut“ folgen bereits knapp 800 Nutzer bei Facebook sowie rund 1000 bei Instagram. Künftig will man dort laut Setzer auch kleine Erklärvideos veröffentlichen, in denen Fragen beantwortet werden, die häufiger aus der Bürgerschaft gestellt werden.

Karte: S. Horn

Karte: S. Horn

Hier wird dieses Jahr in Backnang gebaut

1. Drosselweg: Von Ende November bis April 2022 wird im Abschnitt zwischen dem Amselweg und der Hornberger Straße die Kanalisation saniert und die Straße samt Unterbau neu hergestellt. Der Drosselweg ist für den Verkehr in dieser Zeit voll gesperrt. Während der Bauzeit wird es für die Anwohner nicht immer möglich sein, das eigene Grundstück mit dem Auto zu erreichen, erklärt Lars Kaltenleitner.

2. Röntgenstraße: Auch hier ist eine umfassende Straßensanierung nötig. Neben Kanalrohren werden auch die Versorgungsleitungen erneuert. Die Straße wird dafür abschnittsweise voll gesperrt. Die Arbeiten haben bereits begonnen und sollen bis April 2022 abgeschlossen sein. Anders als ursprünglich gedacht, müssen die Linden am Straßenrand nicht gefällt werden.

3. Sulzbacher Straße/Christophstraße: In diesem Bereich wird die Verdolung des Ekertsbachs saniert und ein Regenüberlaufbecken gebaut. Die Arbeiten haben bereits begonnen und dauern bis zum Jahresende. In dieser Zeit ist die Straße teilweise halbseitig gesperrt. Der Verkehr wird mit einer Baustellenampel geregelt.

4. Talstraße: Um den Hochwasserschutz zu verbessern, wird an der Murr ein Pumpwerk gebaut und das Biegelwehr in eine sogenannte Raue Rampe umgebaut. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen, die Bauarbeiten dauern etwa ein Jahr. Die Talstraße muss zeitweise halbseitig gesperrt werden, auch hier regelt eine Ampel den Verkehr.

5. Murrpromenade/Annonaystraße: Der neue Fuß- und Radweg zwischen Murr und Oberer Walke ist zwar fertig, allerdings stehen noch Arbeiten am Kanal sowie den Kanalschächten aus. Diese sollen Mitte des Jahres nachgeholt werden. Die Arbeiten erfolgen in geschlossener Bauweise, der neue Straßenbelag wird dabei nicht beschädigt. Trotzdem muss die Annonaystraße zeitweise halbseitig gesperrt werden.

6. Bregenzer Straße/Linzer Straße: In Maubach werden Wasserleitungen erneuert und das Gasnetz ausgebaut. Die Arbeiten laufen bereits. Wenn die Bregenzer Straße zum Abschluss einen neuen Belag erhält, muss sie für einige Tage voll gesperrt werden. Das wird voraussichtlich im Juni der Fall sein.

7. Stiftsgrundhof: Die Stadtwerke verlegen ein neues Stromkabel vom Umspannwerk Maubach zum Stiftsgrundhof, gleichzeitig kommen auch neue Wasserleitungen unter die Erde. Der Tiefbauamtsleiter erwartet „punktuelle Beeinträchtigungen“, weil zeitweise auch Vollsperrungen nötig sind. Baubeginn ist Mitte des Jahres.

8. Ungeheuerhof: Auf der Straße zum Ungeheuerhof verlegen die Stadtwerke seit Februar neue Stromkabel, auch die Wasserleitungen werden ausgetauscht. Die Straße ist dafür halbseitig gesperrt, was wegen des geringen Verkehrsaufkommens aber zu keinen größeren Behinderungen führt.

9. Bahnhof Maubach: Im Bereich des Park-and-ride-Platzes wird ein neuer Niederschlagswasserkanal gebaut. Dies dient auch dem Schutz der Wohnbebauung in der Kärntener Straße. Die Zufahrtsstraße zu den Parkplätzen wird neu asphaltiert. Die Parkfläche selbst wird ausgebessert, bleibt aber geschottert. Die Bauarbeiten sollen von Juli bis November stattfinden. In dieser Zeit stehen 40 Parkplätze weniger zur Verfügung.

10. Germannsweiler: In der Luzerner Straße und der Kitzbüheler Straße sind Arbeiten an den Wasserleitungen nötig, die eine halbseitige Sperrung der Straße erfordern. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen und sollen bis Ende März abgeschlossen sein.

11. Staigacker: Zwischen Staigacker und Oppenweiler verlegen die Stadtwerke eine Gasleitung sowie Stromkabel. Lars Kaltenleitner spricht von einer „überschaubaren Maßnahme“, die nur etwa vier Wochen dauern wird. In dieser Zeit ist die Straße halbseitig gesperrt. Im Frühjahr soll es losgehen.

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Erstellt:
19. März 2021, 06:00 Uhr

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