Wettlauf auf dem Mond

Auch USA wollen AKW auf dem Mond bauen

Die Nasa will zurück auf den Mond. Und hat einem Medienbericht zufolge einen ungewöhnlichen Plan. Dafür soll auch die Rivalität mit China verantwortlich sein.

So könnte ein Mondbasis mit angebauten Kraftwerk theoretisch aussehen (Symbolfoto).

© Imago/Depositphotos

So könnte ein Mondbasis mit angebauten Kraftwerk theoretisch aussehen (Symbolfoto).

Von Markus Brauer/dpa

Die US-Weltraumagentur Nasa plant einem Medienbericht zufolge den Bau eines Atomreaktors auf der Mondoberfläche. Laut internen Dokumenten, die der US-Nachrichtenseite „Politico“ vorliegen, soll die Raumfahrtbehörde innerhalb von 60 Tagen konkrete Vorschläge aus der Industrie für einen 100-Kilowatt-Reaktor einholen, der bis 2030 in Betrieb gehen soll. Die Pläne soll Nasa-Chef Sean Duffy demnach in den kommenden Tagen bekanntgeben.

NEW: Transportation Secretary Sean Duffy is set to announce plans to build a nuclear reactor on the moon, according to Politico.According to new documents, the United States will be announcing expedited plans for the project. NASA is hoping to launch a nuclear reactor by… pic.twitter.com/Zi4AjDml2Z — Collin Rugg (@CollinRugg) August 4, 2025

Wettbewerb mit China

Hintergrund ist der wachsende Wettbewerb mit China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft plant um dieselbe Zeit ihre erste bemannte Mondmission. In dem Nasa-Papier wird gewarnt, dass die erste Nation mit einem funktionsfähigen Reaktor auf dem Mond eine „Ausschlusszone“ ausrufen könnte – mit erheblichen Nachteilen für die USA.

BREAKING:US is sending nuclear reactor to moon.NASA has been ordered to build a 100-kilowatt reactor on the Moon by 2030.Secretary Duffy aims to beat China, warning the first nation to land a reactor could dominate. pic.twitter.com/DVWaXcky7o — Current Report (@Currentreport1) August 5, 2025

Tatsächlich ist die Idee eines Atomreaktors auf dem Mond keine neue: Russland hatte die Idee schon vor vielen Jahren ins Spiel gebracht, die Nasa dazu zuletzt ebenfalls geforscht. Ein solches Kraftwerk könnte die benötigte stabile Stromversorgung für künftige Mondmissionen bereitstellen, wenn dort während der rund zweiwöchigen Dunkelphase zwischen Untergang und Aufgang der Sonne keine Solarenergie geschöpft werden kann.

Die USA wollen nach mehr als 50 Jahren wieder zurück auf den Mond: Mit dem „Artemis“-Programm sollen 2027 erstmals wieder Astronauten auf dem Erdtrabanten landen. Der Zeitplan hat sich aber schon mehrfach verschoben und es ist unklar, ob US-Präsident Donald Trump daran festhalten wird.

Moskau und Peking ziehen im Weltall an einem Strang

Russland und China haben 2021 eine Absichtserklärung zum Ausbau ihrer Zusammenarbeit im Weltall unterzeichnet, auch vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen Moskaus mit dem Westen. So hat Russland seinen Ausstieg bei der Raumstation ISS verkündet. Die ursprünglich nach 2024 enden sollende Kooperation soll nun aber zumindest bis 2028 noch fortgesetzt werden.

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Erstellt:
5. August 2025, 12:10 Uhr

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