Aufzuchtstation für Moorfrösche am Bodensee

dpa/lsw Langenargen. Weil es kaum noch Moorfrösche im Südwesten gibt, sollen 1000 der kleinen Tiere nun am Bodensee in Sicherheit aufwachsen können: Mit Wannen und einem großen Planschbecken hat der Landschaftserhaltungsverband (LEV) Landkreis Ravensburg in Langenargen eine Aufzuchtstation für Moorfrösche eingerichtet. Zunächst hatte der SWR darüber berichtet.

Eine Kaulquappe schaut in einer Aufzuchtstation aus der Wasseroberfläche heraus. Foto: Felix Kästle/dpa

Eine Kaulquappe schaut in einer Aufzuchtstation aus der Wasseroberfläche heraus. Foto: Felix Kästle/dpa

Fressfeinde wie Fische und Wasservögel aber auch Frost sorgen in der Natur dafür, dass aus nur wenigen gelegten Eiern schließlich ein Frosch werde, sagte Wildtierökologe Moritz Ott vom LEV. Deshalb sammelte er Anfang April Laich in umliegenden Naturschutzgebieten und brachte die Eier in die Aufzuchtstation. „Jetzt ziehen wir die kleinen Kaulquappen auf und bringen sie dann zurück ins Naturschutzgebiet“, sagte Ott. „Bei uns überleben 99 Prozent.“ Die Station am Bodensee sei die erste Aufzuchtstation für Amphibien in Baden-Württemberg.

Der Moorfrosch, bei dem die Männchen während der Laichzeit eine intensive Blaufärbung entwickeln, ist im Südwesten sehr stark bedroht, wie eine Sprecherin des Naturschutzbunds mitteilte. Letzte Bestände gibt es nur noch im Kreis Ravensburg und im Karlsruher Raum. Die Froschart ist daher nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.

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Erstellt:
24. April 2020, 07:44 Uhr

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