Segnung von homosexuellen Paaren als Protest gegen Rom

dpa/lsw Baden-Baden/Freiburg. Unter dem Motto #liebegewinnt finden rund um den 10. Mai bundesweit Segnungsgottesdienste für Paare statt - auch für gleichgeschlechtliche Liebende. Im Südwesten beteiligen sich mehrere katholische Gemeinden an der Aktion. Sie richtet sich gegen das im März ausgesprochene Verbot des Vatikans, schwule und lesbische Paare zu segnen, das in der katholischen Kirche in Deutschland einen Proteststurm ausgelöst hatte.

Ein homosexuelles Paar in einem schwul-lesbischen Zentrum. Foto: Daniel Naupold/dpa/Illustration

Ein homosexuelles Paar in einem schwul-lesbischen Zentrum. Foto: Daniel Naupold/dpa/Illustration

In der Baden-Badener Autobahnkirche etwa sollte am Sonntag zwischen 12 und 14 Uhr ein solcher Segnungsgottesdienst für alle Paare stattfinden. Man wolle zeigen: „Hier besteht diese Offenheit. Hier soll diese Ausgrenzung nicht stattfinden. Ihr seid hier willkommen!“ Zwei Dutzend Paare ließen sich am Sonntag segnen, darunter zwei Männer. Segnungen kann man anders als Trauungen immer wieder vornehmen. Bis Pfingsten werden in der Autobahnkirche an jedem Sonntag nach dem Gottesdienst Segnungen angeboten.

Auch Gemeinden in Freiburg und Konstanz machen mit - zum Missfallen des Erzbistums Freiburg. Dieses erklärte: „Segnungsgottesdienste als kirchenpolitische Manifestation abzuhalten, halten wir (...) für wenig dialogfördernd innerhalb der katholischen Kirche.“ Der Synodale Weg - ein derzeit laufender Reformprozess - scheine für diese grundlegenden Diskussionen das geeignetere Forum darzustellen.

© dpa-infocom, dpa:210509-99-525849/5

Pastoralreferent Norbert Kasper (r) segnet das gleichgeschlechtliche Paar Jürgen und Jürgen. Foto: Benedikt Spether/dpa

Pastoralreferent Norbert Kasper (r) segnet das gleichgeschlechtliche Paar Jürgen und Jürgen. Foto: Benedikt Spether/dpa

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Erstellt:
9. Mai 2021, 09:22 Uhr

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