Bahnbetreiber Go-Ahead

Ausfälle und Umwege auf der Bahnstrecke Stuttgart-Karlsruhe

Bauarbeiten an der Infrastruktur sind nötig, doch für Bahnreisende ist es ein Graus: Immer öfter fahren Züge Umwege, verspätet oder gar nicht. Und in Anzeigen tauchen auch mal „Pseudozugausfälle“ auf.

Vom 1. bis zum Mittag des 3. Aprils ist die Strecke Pforzheim-Karlsruhe wegen Baumaßnahmen gesperrt.

© dpa/Sebastian Gollnow

Vom 1. bis zum Mittag des 3. Aprils ist die Strecke Pforzheim-Karlsruhe wegen Baumaßnahmen gesperrt.

Von red/dpa/lsw

Kundinnen und Kunden des privaten Bahnbetreibers Go-Ahead müssen auf der Strecke Stuttgart-Karlsruhe starke Nerven haben. Nachdem schon seit anderthalb Wochen Züge der Linie IRE 1 wegen Bauarbeiten ausfallen oder einen Umweg über Bietigheim-Bissingen fahren, kündigte das Unternehmen am Mittwoch Einschränkungen nach Ostern an. Vom 1. bis zum Mittag des 3. Aprils sei die Strecke Pforzheim-Karlsruhe wegen Baumaßnahmen gesperrt, danach sollen Züge bis 28. April über Bruchsal fahren. 

Ersatzweise dienten Busse als Schienenersatzverkehr. Das werde allerdings eine Herausforderung, teilte Go-Ahead mit. Erfahrungsgemäß nutzen den Angaben zufolge bis zu 500 Fahrgäste die Züge. Diese müssten dann auf mehrere Ersatzbusse verteilt werden – „und das angesichts des regen Osterreiseverkehrs“. 

Falsche Online-Auskünfte zu befürchten

Das Unternehmen kritisierte, dass die Deutsche Bahn zu spät über die Bauarbeiten informiert habe, was auch für die Beschäftigten belastend sei. Auch sei zu befürchten, dass es bei der Fahrgastinformation weiter falsche Online-Auskünfte zur Linie IRE 1 und falsche Prognosen zu Verspätungen sowohl im Internet als auch auf den Bahnsteigen gebe - inklusive „Pseudozugausfällen“. Eine Stellungnahme des Konzerns dazu stand zunächst noch aus.

Eine Bahnsprecherin erklärte, der Konzern bedauere sehr, dass er Kundinnen, Kunden und den Reisenden derzeit nicht die Qualität und Zuverlässigkeit biete, „die sie zu Recht von uns erwarten“. Das Schienennetz sei zu alt, zu voll und zu störanfällig. „Deshalb müssen wir aktuell auch kurzfristig Baustellen einrichten – zusätzlich zum ohnehin anspruchsvollen Baupensum.“ Die Bahn setze alles daran, Baumaßnahmen so zu koordinieren, dass Reisende trotzdem gut informiert seien und verlässlich ihr Ziel erreichten.

Wer mit den Go-Ahead-Zügen fährt, kann auf der Internetseite des Unternehmens einen Newsletter über geplante Baustellen- und Ersatzfahrpläne abonnieren. Das gilt auch für die Linien MEX13 (Stuttgart-Aalen-Crailsheim), MEX 16 (Stuttgart-Geislingen (Steige)-Ulm), RE 8 (Stuttgart-Heilbronn-Würzburg) und RE 90 (Stuttgart-Schwäbisch Hall-Nürnberg).

Und damit nicht genug: In den Monaten nach April sind auf der Linie IRE 1 schon weitere Bauarbeiten angekündigt. Nach Angaben auf der Homepage sollen vom 18. bis 30. Mai sowie vom 8. Juni bis 18. Juli die Halte Mühlacker, Pforzheim und Wilferdingen/Singen entfallen.

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Erstellt:
27. März 2024, 17:38 Uhr

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