Ausschuss zu Expo-Pavillon will Schlüsselzeugen vernehmen

dpa/lsw Stuttgart. Die Planungen für die Teilnahme an der Weltausstellung Expo in Dubai 2021 waren am Anfang nicht von Erfolg gekrönt. Das Land musste einspringen. Es leistet sich einen eigenen Pavillon. Eine spannende Sache, aber bei den Kosten hat man sich zunächst mächtig verrechnet.

"„Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg-Haus"“ steht auf der Leuchttafel am Eingang zum Anna-Blos-Saal geschrieben. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

"„Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg-Haus"“ steht auf der Leuchttafel am Eingang zum Anna-Blos-Saal geschrieben. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

In der Affäre um die millionenschwere Finanzierung des geplanten Expo-Pavillons wird heute (11.00 Uhr) der frühere Kopf des Projekts, Daniel Sander, als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags in Stuttgart vernommen. Sander war damals Geschäftsführer der Ingenieurkammer Baden-Württemberg. Diese, die Messegesellschaft Freiburg und das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart gehörten zu der Projektgesellschaft, die von einem Vorhaben „aus der Wirtschaft für die Wirtschaft“ gesprochen hatte. Ihr war es aber nicht gelungen, genügend Sponsoren zu finden.

Sander hatte die Verträge mit den Expo-Veranstaltern in Dubai unterschrieben. Er wurde später abgelöst. Aktuell liegen die geschätzten Gesamtkosten für Bau und Betrieb des Pavillons sowie für die Expo-Teilnahme bei voraussichtlich 15 Millionen Euro. Den größten Teil davon wird das Land tragen, weil es in die Bresche gesprungen war, um das Projekt zu retten. Ursprünglich war man von Kosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro ausgegangen.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hatte bei ihrer Vernehmung Fehler ihres Ressorts eingestanden, aber keine persönliche Verantwortung. Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland mit einem eigenen Pavillon in Dubai. Die Weltausstellung soll vom 1. Oktober 2021 bis Ende März 2022 stattfinden. Sie sollte eigentlich dieses Jahr über die Bühne gehen. Infolge der Coronakrise wurde sie verschoben.

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Erstellt:
27. November 2020, 02:37 Uhr

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