Autorin Noll vermisst in Corona-Zeiten „geneigtes Publikum“

dpa Weinheim. Der fehlende Kontakt mit ihren Lesern ist für Krimi-Autorin Ingrid Noll eine der schmerzlichsten Folgen des Corona-Lockdowns. „Ich vermisse vor allem die Lesereisen und mein geneigtes Publikum“, sagte die 85-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Auch geplante Lesungen für ihren neuen Roman „Kein Feuer kann brennen so heiß“ mussten gestrichen werden. In den vergangenen Jahren hat Noll, die im baden-württembergischen Weinheim lebt, nach Angaben ihres Verlages Diogenes jährlich zwischen 15 und 23 Lesungen gemacht. Früher waren es sogar 40 bis 60 pro Jahr. Im vergangenen Jahr mussten wegen Corona die meisten Lesungen abgesagt werden.

Die Schriftstellerin Ingrid Noll. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Die Schriftstellerin Ingrid Noll. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Bei Diogenes hofft man, dass in diesem Jahr noch einige Veranstaltungen möglich sind - je nach Entwicklung der Pandemie. Zunächst sind sechs Lesungen vorgesehen beginnend im April. Der „Rhein-Neckar-Zeitung“ sagte Noll, dass sie „bei öffentlichen Auftritten, in Talk-Shows oder bei der ersten Lesung am Anfang fast gestorben wäre vor Angst“. Dann habe sie „gelernt, dass ich nicht auf alle Fragen eine Antwort wissen muss. Und dann wurde es jedes Mal besser, auch weil ich gemerkt habe, man will mir ja nichts Böses.“

Die Pandemie hat Noll noch nicht auf der Themenliste für ihre nächsten Werke. Sie sagte: „Ich möchte wenigstens beim Schreiben nicht ständig daran denken müssen.“ Noll, die erst mit Mitte 50 anfing zu schreiben, arbeitet schon wieder an ihrem 17. Roman. Er soll in ihrer Heimatstadt Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) spielen.

© dpa-infocom, dpa:210309-99-744340/2

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Erstellt:
9. März 2021, 06:53 Uhr

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