Backnang will mehr Radler – der ADFC liefert Ideen

Oberbürgermeister Maximilian Friedrich und Vertreter des ADFC treffen sich, um Projekte zur Förderung des Radverkehrs zu besprechen.

Nicht überall lässt es sich in Backnang so angenehm Radfahren, wie auf diesem Foto, das bei der Gemeinde-Radtour des ADFC Backnang entstand. Foto: K. Fritz

© k. Fritz

Nicht überall lässt es sich in Backnang so angenehm Radfahren, wie auf diesem Foto, das bei der Gemeinde-Radtour des ADFC Backnang entstand. Foto: K. Fritz

Backnang. Mehr als die Hälfte der Menschen gehören zu der Kategorie „Interessiert am Radfahren aber um die Sicherheit besorgt“. Diese Erfahrung haben Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Backnang gemacht. Um das zu ändern, lud Oberbürgermeister Maximilian Friedrich dieser Tage ADFC-Vertreter ins Rathaus ein. Diese präsentierten dem OB Vorschläge und Forderungen, welche nun von der Stadt geprüft werden.

Die zentrale Forderung der ÁDFC-Vertreter ist, dass die Stadt Verkehrsachsen in Backnang realisieren soll, welche sich durchgängig und sicher mit dem Rad befahren lassen. Dies soll auf dem Radinfrastrukturkonzept basieren. Auch der projektierte Radschnellweg zwischen Waiblingen und Backnang sowie die Förderung von Lastenrädern wurden thematisiert. Friedrich und die Vertreter der Verwaltung sehen die Vorschläge des ADFC positiv und wollen sie überprüfen, teilt der ADFC mit.

Für eine Verbesserung des Radverkehrs sind mehr Geld und Personal notwendig

Klar ist allen Beteiligten, dass für eine Verbesserung des Radverkehrs in den kommenden Jahren mehr Geld investiert und mehr Personal bereitgestellt werden muss. Der ADFC hat angeboten und angekündigt, die Gemeinderatsfraktionen noch detailliert zu informieren. Der Verkehr in Backnang während der Stoßzeiten zeige, dass die Mobilität zukünftig ganzheitlich betrachtet werden müsse. Dringlicher sei dies angesichts der Verdichtung in der Innenstadt geworden wie Obere Walke, IBA-Gelände und Kronenhöfe.

Offensichtlich ist, dass nicht nur aufgrund stockenden Verkehrs, sondern auch zum Schutz der Umwelt ein Ausbau des Radverkehrs angebracht ist, so der ADFC. Um die Klimaziele zu erreichen und die Stadt lebenswert zu gestalten, sei nachhaltige Mobilität notwendig. Radverkehr sei dafür ein wesentlicher Baustein. Je mehr Menschen von vier auf zwei Räder umsteigen würden, desto besser.

Zu einem Runden Tisch hatte diesbezüglich der ADFC im vergangenen Wahlkampf angeregt. Friedrich war der Anregung nun gefolgt. „Das ist erfreulich und macht uns Hoffnung, dass die Maßnahmen für einen sicheren Radverkehr in Backnang nun einen deutlichen Impuls erhalten“, meint Jürgen Ehrmann, Vorstand des ADFC Backnang und Backnanger-Bucht.

Um detaillierte Vorschläge unterbreiten zu können, habe man sich im ADFC gut vorbereitet. Dazu wurde die Mitgliederversammlung, ausgewertete Hinweise von Radfahrern und das Klimabündnis Backnang genutzt. Eine Grundlage für die Vorschläge bildeten auch die Gemeinde-Radtour und die Radtour des Klimacamps, bei denen Vertreter der Verwaltung mitgeradelt sind.

Förderung von Lastenrädern vorgeschlagen

Die Förderung von Lastenrädern, ebenfalls vom ADFC vorgeschlagen, wurde von OB Friedrich aufgegriffen. Er berichtete, dass die Stadt Backnang in Kooperation mit der Energieagentur des Landkreises bereits einen entsprechenden Förderantrag gestellt hat. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern die Vorzüge eines elektrisch unterstützten Lastenrads näherzubringen und dadurch möglichst viele Menschen zu motivieren, sich ein entsprechendes Rad anzuschaffen.

Einig war man sich laut ADFC auch, dass der projektierte Radschnellweg Waiblingen-Backnang ein wichtiges Element einer zeitgemäßen Verkehrsinfrastruktur ist. Die Zuständigkeit für das Projekt liegt beim Landkreis. Dieser sicherte den Städten und Gemeinden jedoch zu, dass sie sich bei der Suche nach möglichen Trassen beteiligen können. Die Stadt Backnang wird hierzu eigene Vorschläge einbringen und hat angeregt, auch den ADFC an der Planung zu beteiligen. Die vom ADFC vorgeschlagene Nutzung bestehender Trassen werde von der Stadt geprüft.

Neben diesen Punkten wurde am Runden Tisch auch einer lange erhobene Forderung des ADFC stattgegeben: Dem Fahrradbeauftragten soll mehr Zeit eingeräumt werden und die nachhaltigen Mobilität soll einen eigenen Homepage-Auftritt bei der Stadt erhalten. „Wichtig ist, dass es voran geht“, sind die Vertreter des ADFC nach dem Gespräch optimistisch. OB Maximilian Friedrich gab seine Zusage, sich in diesem Format in rund einem Jahr wieder zu treffen und das bis dahin Erreichte zu diskutieren.

Zum Artikel

Erstellt:
12. Oktober 2021, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Stadt & Kreis

Afrikanische Rhythmen in Großerlach

Harald Hanne aus Neufürstenhütte unterrichtet seit über drei Jahrzehnten afrikanisches Trommeln. Über die Musik hat er seine Leidenschaft für die afrikanische Kultur entdeckt und seine Faszination dafür hält bis heute an.