Backnanger Wohnprojekt erhält Auszeichnung
Beim KfW-Award Leben 2025 werden Leuchtturmprojekte hervorgehoben, die den Wandel in Kommunen aktiv mitgestalten.

In dem Mehrgenerationenhaus wird die Gemeinschaft großgeschrieben. Visualisierung: Wohnen im Quartier
Backnang. Das Backnanger Projekt „Wohnen im Quartier – WiQ“ wurde beim diesjährigen KfW-Award Leben 2025 mit dem zweiten Preis in der Kategorie „Bezahlbares und flächeneffizientes Wohnen“ ausgezeichnet. Das teilte die die Förderbank KfW mit. Die Verleihung fand im Rahmen des Deutschen Kommunalkongresses in Berlin statt, zu dem fast 800 Vertreterinnen und Vertreter aus Städten und Kommunen bundesweit zusammenkamen. Die Auszeichnung ist mit 3.000 Euro dotiert und würdigt das Engagement für zukunftsfähige und nachhaltige Wohnkonzepte.
Das prämierte Backnanger Projekt entstand auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses der Stadt. Dort realisierte eine engagierte Baugruppe ein neues autofreies Stadtquartier mit 26 Wohnungen in unterschiedlichen Größen – von zwei bis zu fünf Zimmern. Besonders hervorzuheben sind sogenannte Clusterwohnungen, in denen kompakte, private Wohnbereiche mit großzügigen gemeinschaftlichen Küchen- und Aufenthaltsräumen kombiniert werden. Dieses Wohnkonzept spart Fläche, senkt Kosten und fördert gleichzeitig das gemeinschaftliche Zusammenleben.
Die Planung und Umsetzung des Projekts lag vollständig in den Händen der Baugruppe, die sowohl Gestaltung als auch Organisation in Eigenverantwortung übernahm. Ziel war ein Lebensraum, der gemeinschaftliches Wohnen mit individuellen Lebensentwürfen vereint. Die Stadt Backnang unterstützte das Vorhaben durch Kooperationsbereitschaft bei der Grundstücksvergabe sowie eine partnerschaftliche Begleitung durch das Stadtplanungs- und das Baurechtsamt. Zudem wurde das Quartier als KfW-Effizienzhaus 40 gebaut, was zusätzliche energetische Standards erfüllt und zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beiträgt.
Insgesamt wurden beim KfW-Award Leben 2025 zwölf kommunale Projekte in vier Kategorien ausgezeichnet: „Bezahlbares und flächeneffizientes Wohnen“, „Digitale Bildung“, „Energie- und Wärmewende“ sowie die Sonderkategorie „Inklusion leben – Behindertensport vereint Kommunen“, die gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) initiiert wurde. Die mit insgesamt 40.000 Euro dotierten Preise sollen erfolgreiche und innovative Ansätze in Kommunen sichtbar machen und darüber hinaus als Vorbilder für andere Städte und Gemeinden dienen.
Ziel des Preises ist es, Leuchtturmprojekte hervorzuheben
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Der erste Platz in der Wettbewerbskategorie „Bezahlbares und flächeneffizientes Wohnen“ ging an die Stadt Potsdam (Brandenburg) für das Projekt „Wohnflächensuffizienz/Wohnflächenbonus Pro Potsdam“. Dieses zielt auf kluges Wohnraummanagement ab. Wer freiwillig aus einer zu großen Wohnung in eine kleinere zieht, erhält finanzielle Unterstützung: bis zu 3.000 Euro Umzugshilfe sowie einen Mietnachlass für die ersten zwölf Monate. Auf den dritten Platz kam Freiburg im Breisgau mit der Sanierung der denkmalgeschützten Knopfhäusle-Siedlung. Das kommunale Wohnbauunternehmen Freiburger Stadtbau hat die denkmalgeschützte Arbeitersiedlung umfassend modernisiert – inklusive energetischer Sanierung, neuer Bäder und Heiztechnik, ohne den historischen Charakter zu verfälschen. Weitere prämierte Kommunen in anderen Kategorien waren unter anderem Bendorf, Denzlingen und Darmstadt/Dieburg.
Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW, hob in seiner Rede hervor: „Die Modernisierung unseres Landes erfolgt maßgeblich auf kommunaler Ebene. Unsere Kommunen stehen vor den Herausforderungen des Klimawandels, der Digitalisierung und des demografischen Wandels – doch mit innovativen Konzepten und mutigen Lösungen können wir die Zukunft gestalten.“ Weiter zeigt er auf, wie man dem begegnen kann: „Durch Kooperation und Bürgerbeteiligung können wir gemeinsam die notwendigen Veränderungen vorantreiben und unsere Gesellschaft nachhaltig modernisieren.“
Ziel des Preises ist es, Leuchtturmprojekte hervorzuheben, die den Wandel in Kommunen aktiv mitgestalten und andere Kommunen zur Nachahmung ermutigen. Der Nachrichtensender n-tv berichtete in einer Sondersendung über die ausgezeichneten Projekte und die Preisverleihung.
Weitere Informationen zum Wettbewerb und zu den Preisträgern gibt es unter:www.kfw.de/leben pm
Die Preise sollen erfolgreiche und innovative Ansätze in Kommunen sichtbar machen und als Vorbilder dienen.