Dietmar Späth

Baden-Badens OB nimmt sich nach Anfeindungen Auszeit

Baden-Badens OB Dietmar Späth nimmt sich nach Anfeindungen eine Auszeit von den Amtsgeschäften. Es gehe um gesundheitliche Gründe, teilt die Stadt dazu mit.

Baden-Badens OB Dietmar Späth nimmt sich eine Auszeit von den Amtsgeschäften. (Archivbild)

© dpa/Uli Deck

Baden-Badens OB Dietmar Späth nimmt sich eine Auszeit von den Amtsgeschäften. (Archivbild)

Von Sascha Maier

Baden-Badens parteiloser Oberbürgermeister Dietmar Späth lässt etwa für einen Monat die Amtsgeschäfte ruhen. Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte ein Sprecher der Stadt, dass der OB Anfang von Anfang August an einen Aufenthalt in einer Klinik anstrebe und plane, im September zurück im Rathaus zu sein. Ausschlaggebend seien gesundheitliche Gründe – weiter wollte der Sprecher nicht ins Detail gehen. Zuerst über den Rückzug Späths hatten der SWR und die „Badischen Neuesten Nachrichten“berichtet.

Nach Angaben des SWR sehe sich der OB seit Wochen massiven Angriffen ausgesetzt, vor allem in sozialen Medien. Dies habe sich auch auf seinen gesundheitlichen Zustand ausgewirkt, sagte er der Rundfunkanstalt. „Das ist eine ganz neue Erfahrung für mich, die mich tief getroffen hat“, wird der OB dort zitiert.

Auch scharfe Töne im Gemeinderat

Auch in Gemeinderatssitzungen in Baden-Baden sei der Ton demnach zum Teil sehr scharf gegenüber Späth, der seit 2022 OB der 57.000-Einwohner-Stadt ist. Medienberichten zufolge soll er in der Öffentlichkeit angeschlagen gewirkt haben, manche hatten auch über ein vorzeitiges Ende seiner Amtszeit spekuliert.

In sozialen Netzwerken wird das Stadtoberhaupt mit Vorwürfen überhäuft, auch nachdem sein zeitweiliger Rückzug bekannt geworden ist. In den Kommentarspalten wird etwa kritisiert, dass er eine Frau in sozialen Netzwerken angezeigt habe, aber dann selbst nicht als Zeuge zur Verhandlung erschienen sei. Zumindest das mit der Anzeige bestätigte Späth auch gegenüber dem SWR.

Weiter werfen ihm Kritiker vor allem auf Facebook vor, dass Späth sich angeblich mehr für andere Städte interessiere als für Baden-Baden, außerdem wird ihm der angebliche Aufenthalt in einem Nobelhotel angekreidet. Lokale Medien in Baden-Baden hatten im April darüber berichtet, dass angesichts der Finanzlage in der Stadt der Bezug eines 5-Sterne-Hotels von Gemeinderäten auf Unmut gestoßen sei.

Laut dem SWR-Bericht sagte Späth, dass die Angriffe über sachliche Kritik jedoch weit hinausgegangen seien. So habe der Politiker sogar Morddrohungen erhalten. Diese hätten ihn direkt im Rathaus erreicht. Bis Späth zurück ist, würden die stellvertretenden Bürgermeister die Geschäfte dort leiten, so der Sprecher der Verwaltung.

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Erstellt:
1. August 2025, 16:14 Uhr

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