Baden-Württemberg vernetzt die Fundstätten der Kelten

dpa/lsw Stuttgart. Die bekanntesten Kelten aller Zeiten dürften Asterix und Obelix sein. Allerdings gibt es die keltischen Knollnasen-Gallier nur auf Papier, während die richtigen Kelten im heutigen Baden-Württemberg spannende Spuren hinterlassen haben. Diese sollen jetzt vernetzt werden.

Die Außenansicht zeigt die Nachbauten der keltischen Heuneburg bei Herbertingen. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

Die Außenansicht zeigt die Nachbauten der keltischen Heuneburg bei Herbertingen. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

Mit millionenschwerem Aufwand will Baden-Württemberg die Fundstätten und Museen für das historische Erbe der Kelten stärker präsentieren und vernetzen. Nach den Plänen des Wissenschaftsministeriums werden drei zentrale Stätten gefördert, außerdem soll der mehr als 2000 Jahre alte Trichtinger Silberring zum Symbol einer Werbekampagne für das „Keltenland Baden-Württemberg“ werden.

„Das spannende keltische Erbe kann nicht nur an einigen zentralen Fundstätten und Museen studiert werden, sondern prägt flächenübergreifend das ganze Land“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski (Grüne) am Freitag in Stuttgart. In den kommenden Jahren sollen zehn Millionen Euro in die Keltenkonzeption investiert werden. Das hatte die grün-schwarze Regierung bereits im Januar vergangenen Jahres beschlossen.

Gefördert werden der Heidengraben als größte bekannte keltische Befestigungsanlage Deutschlands, der Ipf mit seinem frühkeltischen Fürstensitz und das Keltenmuseum Hochdorf in Eberdingen. Unterstützt werden auch die landeseigene Heuneburg als einer der bedeutendsten keltischen Fundplätze Europas sowie das Landesmuseum Württemberg. Weitere Förderungen vor allem auch im badischen Landesteil sollen folgen, versprach Olschowski. Unter anderem nannte sie Kelten-Fundstätten in Jestetten, Heidelberg und Villingen-Schwenningen sowie die Region Breisgau mit Freiburg und dem Colombischlössle.

„Die Hauptaufgabe der Keltenkonzeption besteht darin, dieses reiche Erbe sichtbar zu machen“, sagte Olschowski. „Wir wollen eine Geschichte erzählen von einer längst vergangenen Zeit, deren oft geheimnisvolle Spuren bis heute im ganzen Land zu entdecken sind.“

Diese Geschichte beginnt im 7. und 6. Jahrhundert vor Christus im Raum Burgund und Württemberg. Von hier verbreiteten sich die Kelten über nahezu ganz Europa. Für die Geschichte Südwestdeutschlands waren sie bis ins 1. Jahrhundert vor Christus entscheidend.

Die nun geförderten Stätten im Einzelnen:

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Erstellt:
10. Juli 2020, 13:31 Uhr

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