Baden-Württemberger leiden seltener an Asthma

dpa/lsw Stuttgart. Baden-Württemberger leiden seltener an Asthma als Menschen in anderen Bundesländern. Dies geht aus dem neuen Gesundheitsatlas Asthma bronchiale hervor, den die Krankenkasse AOK am Montag veröffentlichte. Demnach liegt die Asthmahäufigkeit im bundesweiten Durchschnitt bei 4,2 Prozent, im Südwesten dagegen bei 3,7 Prozent. Nur in Mecklenburg-Vorpommern ist die Quote noch niedriger.

Ein Asthmatiker hält einen Asthmaspray in der Hand. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archivbild

Ein Asthmatiker hält einen Asthmaspray in der Hand. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archivbild

Auch die Feinstaub-Hochburg Stuttgart hat einen relativ niedrigen Anteil an Asthmapatienten: Mit 3,7 Prozent liegt die Landeshauptstadt unter allen anderen deutschen Großstädten ab 500 000 Einwohnern. Mit Ausnahme von Pforzheim (4,4 Prozent) haben auch die anderen größeren Städte im Südwesten gute Werte unter dem bundesweiten Schnitt: Heilbronn (3,8 Prozent), Mannheim (3,7), Ulm (3,6), Karlsruhe (3,5), Freiburg (3,3) und Heidelberg (2,9).

Im Jahr 2018 litten in Baden-Württemberg 410 000 Menschen an einer chronischen Erkrankung der Atemwege. „Tendenziell sind Großstädter dabei häufiger betroffen als die Menschen im ländlichen Raum“, teilte die AOK mit. „Möglicherweise lässt sich dies durch die Luftqualität erklären. Zugleich sind aber auch Alter und Geschlecht wichtige Einflussfaktoren.“ Bei Kindern bis 14 Jahre seien Jungen deutlich häufiger betroffen als Mädchen. „Mit zunehmendem Alter tritt die Krankheit dagegen häufiger bei Frauen als bei Männern auf.“

Dem Gesundheitsatlas liegt ein Hochrechnungsverfahren zugrunde, das vom Wissenschaftlichen Institut der AOK in Zusammenarbeit mit der Universität Trier entwickelt wurde. Auf Basis der Abrechnungsdaten der AOK-Versicherten wurden Daten für die Gesamtbevölkerung ermittelt. Unterschiede zwischen den AOK-Versicherten und der Gesamtbevölkerung in Bezug auf Alter, Geschlecht und Krankheitshäufigkeit wurden den Angaben zufolge durch ein statistisches Verfahren herausgerechnet.

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Erstellt:
9. November 2020, 08:27 Uhr

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