Baden-württembergischen Streuobstbestände: Starker Rückgang

dpa/lsw Stuttgart. Seit Jahrzehnten nehmen die Streuobstbestände in Baden-Württemberg immer weiter ab. In einer Studie der Universität Hohenheim wurden zuletzt 7,1 Millionen Hochstämme gezählt, berichten die „Stuttgarter Nachrichten“ und die „Stuttgarter Zeitung“ am Dienstag. 1965 seien es noch 18 Millionen Bäume gewesen, 2009 noch gut 9,3 Millionen.

Dutzende herabgefallene, reife Äpfel liegen unter einem nicht abgeernteten Baum auf einer Streuobstwiese. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild

Dutzende herabgefallene, reife Äpfel liegen unter einem nicht abgeernteten Baum auf einer Streuobstwiese. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild

Wenn sich der Verlust an Streuobstwiesen so fortsetze wie bisher, dann sei im Jahr 2050 mit kaum noch nennenswerten Streuobstbeständen in Baden-Württemberg zu rechnen, sagte Klaus Schmieder vom Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie der Universität Hohenheim. Im Mittel zeige sich ein linearer Rückgang von 100 000 Bäumen pro Jahr in Baden-Württemberg. Schmieder hatte hat im Auftrag der Landesanstalt für Umwelt in einem extra entwickelten halbautomatisierten Verfahren der Fernerkundung die Obstbäume im Land gezählt.

Laut einem im Sommer verabschiedeten Artenschutzgesetz sollen Streuobstwiesen ab einer Größe von bis zu 1500 Quadratmeter strenger geschützt werden als bisher. In Baden-Württemberg stehen nach Auskunft des Agrarministeriums die größten zusammenhängenden Streuobstbestände Europas.

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Erstellt:
17. November 2020, 08:07 Uhr

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