Baden-Württemberg

Bald weniger Eltern-Taxis an Schulen? Rückendeckung vom Land

Wenns sich vor der Schule der Verkehr staut, dann liegt das meist an den „Eltern-Taxis“. Dem Land sind die Mamis und Papis ein Dorn im Auge. Sie macht den Behörden Mut.

Eltern-Taxis sind dem Land ein Dorn im Auge. (Symbolbild)

© dpa/Patrick Pleul

Eltern-Taxis sind dem Land ein Dorn im Auge. (Symbolbild)

Von dpa/lsw

Damit Kinder so früh wie möglich und so sicher es geht alleine zur Schule laufen oder fahren können, setzt sich das Land seit Jahren gegen sogenannte Eltern-Taxis ein. Nun macht die baden-württembergische Landesregierung einen weiteren Schritt und schafft rechtliche Grundlagen, damit Kommunen stärker gegen die chauffierenden Mamas und Papas vorgehen können. Durch einen Erlass des Landes sollen Behörden und Schulen Schulstraßen und Schulzonen leichter und rechtssicher einrichten können. 

„Wir wollen die sogenannten Eltern-Taxis deutlich reduzieren, denn wenn Kinder aktiv sind, können sie sich besser im Verkehr auskennen, sie bleiben gesund und bewegen sich“, sagte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in Stuttgart.

Nach Angaben des Ministeriums sind im vergangenen Jahr 378 Verkehrsunfälle auf dem Schulweg registriert worden. Das sind zwar weniger als im Jahr zuvor (2023: 423) und es ist unklar, wie oft Eltern-Taxis für die Unfälle verantwortlich waren. Dennoch bringe es Kinder und Jugendliche vor dem Schultor in Gefahr, wenn Väter oder Mütter vor Unterrichtsbeginn oder danach direkt vor den Gebäuden halten oder anfahren, sagte Hermann.

Bei Schulstraßen können ein oder mehrere Straßenabschnitte an Schulen zu Beginn und zum Ende des Unterrichts für einen begrenzten Zeitraum für Autos gesperrt werden. In einer Schulzone wird eine Straße dauerhaft für den Verkehr gesperrt. „Das bietet sich an, wenn die Straße nur für die Schule benötigt wird, bislang aber die Durchfahrt auch als Abkürzung von Autofahrenden genutzt wurde“, erklärte das Ministerium. 

Schon jetzt könnten Behörden diese Schritte gehen. „Aber die Möglichkeiten wurden bislang nicht flächendeckend genutzt“, sagte Hermann. Behörden und Schulen könnten mehr tun, als sie bislang glaubten. „Offensichtlich brauchen sie eine Ermutigung.“

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Erstellt:
28. August 2025, 14:04 Uhr

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