Bauplatzvergabe fordert Häuslebauer und Gemeinden

dpa/lsw Stuttgart. Die Suche nach einem Baugrundstück wird in Baden-Württemberg für viele Familien zur Herausforderung. Besonders in wirtschaftsstarken ländlichen Gebieten fehlt es Gemeinden an ausreichend neuen Flächen, die sie ausweisen können, wie Christopher Heck vom Gemeindetag Baden-Württemberg mitteilte. Oft gibt es dort weitaus mehr Bewerber als Bauplätze.

Ein Baugebiet ist von einem Gerüst aus zu sehen. Foto: Thomas Warnack/dpa

Ein Baugebiet ist von einem Gerüst aus zu sehen. Foto: Thomas Warnack/dpa

Den Verkauf ihrer Bauflächen dürfen Gemeinden in Baden-Württemberg selbst regeln. Heck zufolge sind Versteigerungen und Losverfahren gängige Modelle. Andere Gemeinden geben einheimischen Bauplatzanwärtern den Vorzug und stellen Kriterien wie zum Beispiel ehrenamtliches Engagement auf.

Die Bauplatzvergabe im oberschwäbischen Ummendorf bei Biberach hatte jüngst für Aufsehen in den Rathäusern im Land gesorgt: Die Gemeinde schrieb 33 Bauplätze aus, 159 Bewerbungen gingen nach Angaben von Bürgermeister Klaus B. Reichert (CDU) ein. Die Kommune verkaufte die Plätze auf der Grundlage eines Bewertungssystems, das beispielsweise einen Kinderbonus vorsah. Ein Ehepaar, das keinen Zuschlag erhielt, klagte. Das Verwaltungsgericht erklärte den Verkauf für unrechtmäßig, so dass die Gemeinde die Plätze erneut ausschreiben muss.

Vergaberichtlinien dürfen laut Heck niemanden diskriminieren und müssen transparent sein. Der Gemeindetag hat deshalb für seine Mitglieder ein juristisch geprüftes Muster entworfen. Es gilt allerdings nur für vergünstigt angebotene Grundstücke. Für den Verkauf von Bauplätzen zum normalen Wert fehle es bisher an Gerichtsurteilen, auf die sich eine entsprechende Vorlage stützen könne, hieß es.

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Erstellt:
1. Dezember 2019, 09:28 Uhr

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