Derzeitiger Stand und Prognose
Bauzinsen aktuell: Über 8 % höher als im Februar
Die Bauzinsen kennen derzeit nur eine Richtung: nach oben. Wie es aktuell um die Zinsen steht und was Experten prognostizieren, lesen Sie hier.

© Pla2na / shutterstock.com
Die Zinsen steigen aktuell.
Von Lukas Böhl
Laut Interhyp sind die Zinsen für ein Darlehen mit zehnjähriger Sollzinsbindung innerhalb eines Monats von 3,44 % (Stand: 26. Februar 2025) auf 3,72 % (Stand: 25. März 2025) gestiegen – ein Plus von rund 8,14 Prozent. Für eine Sollzinsbindung von 15 Jahren liegt der durchschnittliche Zinssatz aktuell bei 3,86 %, das sind 0,34 Prozentpunkte mehr als noch im Februar.
Ähnliche Werte nennt Stiftung Warentest: Bei 20 Jahren Zinsbindung liegt der Durchschnittszins bei 3,77 %, bei 15 Jahren bei 3,59 % und bei zehn Jahren bei 3,36 %. Finanztip gibt an, dass die Bauzinsen im März 2025 im Schnitt zwischen 3,8 und 4,3 % liegen. Dabei handelt es sich um Durchschnittswerte – der individuelle Zinssatz hängt von Faktoren wie Eigenkapital, Einkommen und den bereitgestellten Sicherheiten ab.
Warum steigen die Bauzinsen?
Ein wesentlicher Grund ist die beschlossene Ausweitung der Staatsverschuldung durch die Bundesregierung. Neue Verteidigungsausgaben und Infrastrukturmaßnahmen sollen über zusätzliche Staatsanleihen finanziert werden. Um diese Anleihen für Anleger attraktiv zu machen, müssen höhere Zinsen gezahlt werden. Da sich Bauzinsen stark an der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen orientieren, führt deren Anstieg auch zu einem Anstieg bei den Hypothekenzinsen – ein Effekt, der derzeit deutlich zu beobachten ist.
Wie geht es mit den Bauzinsen weiter?
Für die kommenden Monate erwarten viele Fachleute eine volatile Entwicklung. Laut Interhyp rechnen rund zwei Drittel der befragten Banken mittelfristig mit steigenden Zinsen – teils in Richtung der 4 %-Marke. Auch der Dr.-Klein-Expertenrat prognostiziert für zehnjährige Baukredite einen Zinskorridor zwischen 3,2 und 3,7 % im ersten Halbjahr 2025. Kurzfristig seien jedoch auch stärkere Schwankungen möglich. Einflussfaktoren bleiben insbesondere geopolitische Entwicklungen, geplante staatliche Ausgaben und die weitere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.