Bericht im „Business Insider“

Bayaz schlägt Rente mit 69 vor – für Akademiker

Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz schlägt laut Berichten besonders für Akademiker einen späten Renteneintritt vor. Wie er den Vorstoß begründet.

Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz will, dass Akademiker länger arbeiten

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Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz will, dass Akademiker länger arbeiten

Von Sascha Maier

Nach Ansicht von Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) sollen Akademiker länger arbeiten, bevor sie in Rente gehen. „Weil sie erst später auf den Arbeitsmarkt gehen und in den meisten Fällen körperlich weniger belastet sind“, begründete er seinen Vorstoß in einem Gespräch mit „Business Insider“ und der „Welt“. Konkret plädiert der dem Realo-Flügel der Grünen zugerechnete Politiker bei Bachelor-Absolventen für ein Renteneintrittsalter mit 68, bei Master-Abschlüssen mit 69 Jahren.

Menschen, die in körperlich fordernden Jobs arbeiten, will Bayaz dagegen entlasten: Wer mit 16 eine Ausbildung absolviere und danach einem körperlich anstrengenden Beruf nachgehe, für den sei arbeiten bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter mit 67 „schon sehr lange.“ Alternativ sei auch eine Erhöhung des Renteneintrittsalters bei gleichzeitiger Verbesserung der Erwerbsminderungsrente denkbar. Eine Rentenreform sieht Bayaz laut den Berichten als unausweichlich an, wenn Deutschland seinen Wohlstand inklusive seiner Sozialen Sicherungssysteme erhalten wolle.

Mit @KarstenSeibel von @welt & @BIDeutschland habe ich über Bund-Länder-Finanzen, notwendige Strukturreformen und einen Vorschlag für eine nachhaltigere und gerechtere Rente gesprochen. Am besten nicht nur die Überschrift, sondern komplett lesen https://t.co/kHtuwrQ7w5pic.twitter.com/am0Dpg0vws — Danyal Bayaz (@DerDanyal) June 16, 2025

Weiter argumentiert der Finanzminister für die bundesweite Streichung eines gesetzlichen Feiertags. Dabei gehe es weniger um den unmittelbaren wirtschaftlichen Effekt, als mehr um die Symbolkraft für den Wirtschaftsstandort Deutschland. „Die Streichung eines Feiertags wäre ein wenig ein Symbol für eine Zeitenwende“, zitiert „Business Insider“ ihn.

Pfingstmontag als Feiertag abschaffen?

Bayaz schwebe ein bestimmter Tag vor: Während ihm klar sei, dass Ostern, Weihnachten oder der Nationalfeiertag unangetastet bleiben sollten, kann er sich vorstellen, auf den Pfingstmontag zu verzichten. Mit der Forderung ist Bayaz nicht alleine: Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, formulierte jüngst ähnliche Gedanken. Kirchenvertreter und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisierten das Vorhaben scharf.

In sozialen Medien stoßen Bayaz’ Überlegungen eher auf Ablehnung. „Ich habe studiert. Abends und am Wochenende. Private Fern-Uni, durch einen Vollzeitjob bezahlt. Zum Dank besteuert mich der Staat jetzt schon in Grund und Boden ... um mich anschließend noch extra nacharbeiten zu lassen?“, heißt es in einer Wortmeldung auf der Plattform X. Andere Kommentatoren weisen darauf hin, dass nicht alle Akademikerjobs gleichbelastend sind. „Denken sie an Lehrer, Sozialarbeiter, Chirurgen“, schreibt eine andere Nutzerin.

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Erstellt:
17. Juni 2025, 13:42 Uhr

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