Behörde prüft Tierversuche von Krebsforschern

dpa/lsw Karlsruhe/Heidelberg. Das Regierungspräsidium Karlsruhe prüft, ob drei Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums bei einem Tierversuch Ordnungswidrigkeiten begangen haben. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Heidelberg die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz gegen die Wissenschaftler eingestellt. Nicht nur der Verein Ärzte gegen Tierversuche, sondern auch das Regierungspräsidiums Karlsruhe hatte Anzeige erstattet.

Eine Mitarbeiterin des Deutschen Krebsforschungszentrums hält einen Behälter mit Mäusen in den Händen. Foto: Uwe Anspach/Archiv

Eine Mitarbeiterin des Deutschen Krebsforschungszentrums hält einen Behälter mit Mäusen in den Händen. Foto: Uwe Anspach/Archiv

Nun werde untersucht, ob die Wissenschaftler die von der Behörde erteilte Genehmigung für Experimente mit Mäusen auch eingehalten haben, erläuterte eine Sprecherin des Regierungspräsidiums. Dieses gibt die Erlaubnis für Tierexperimente im Regierungsbezirk Karlsruhe. Wenn sich herausstelle, dass nicht genehmigte Experimente vorgenommen worden seien, drohe ein Bußgeld. Ergebnisse der Prüfung seien nicht vor Ende August zu erwarten.

Bei dem Versuch sollte die Wirksamkeit einer bestimmten Virentherapie für das besonders bösartige Ewing-Sarkom, an dem vor allem Kinder leiden, an Mäusen untersucht werden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Juni erwies sich die von den Forschern genutzte Zelllinie nicht als die ursprünglich genehmigte. Allerdings wurde der Zweck des genehmigten Versuchsvorhabens aus Sicht der Behörde beibehalten, so dass es einer gesonderten Genehmigung nicht bedurft habe. Die Staatsanwaltschaft ermittelte auch, dass einige Mäuse zu spät getötet worden seien. Deswegen werde das Verfahren an das Regierungspräsidium abgegeben.

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Erstellt:
10. Juli 2019, 05:38 Uhr

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