Bosch

Konzern will in Reutlingen über 1000 Stellen streichen

Der Technologiekonzern Bosch richtet seinen Standort Reutlingen neu aus. Mit Folgen für die dortige Belegschaft. Bis 2029 sollen über 1000 Stellen gestrichen werden.

Der Bosch-Standort in Reutlingen

© IMAGO/Eibner

Der Bosch-Standort in Reutlingen

Von Peter Stolterfoht

Das Streichkonzert der Autozulieferer ist jetzt auch in Reutlingen zu hören – und für die dortige Bosch-Belegschaft bald zu spüren. 1100 Stellen sollen bis Ende 2029 an diesem Standort wegfallen, an dem derzeit rund 10 000 Beschäftige tätig sind. Betroffen ist der Geschäftsbereich Mobility Electronics mit seiner Steuergerätesparte.

Preisdruck und Verzögerungen

„Wir müssen unsere Aufstellung schnell an die raschen Veränderungen im Markt anpassen und die Wettbewerbsfähigkeit steigern, um den Standort nachhaltig zu stärken“, sagt Dirk Kress, Mitglied des Bereichsvorstand. Grund für den Stellenabbau seien Verzögerungen in Schlüsseltechnologien wie bei der Elektrifizierung in der Autoindustrie. Probleme bereiteten in dieser Elektroniksparte auch der stetig größere werdende Preisdruck, verursacht durch immer neue Anbieter.

„Der erforderliche Stellenabbau fällt uns nicht leicht, ist zur Zukunftssicherung des Standorts jetzt aber dringend erforderlich“, so Kress. Man wolle mit den Arbeitnehmervertretern eine Lösung finden und die Umsetzung so sozialverträglich wie möglich gestalten. Zum Stellenabbau bei Bosch in Reutlingen gehört auch eine Neuausrichtung am Standort. Dabei setzt der Konzern auf den Halbleiterbereich, in den in den vergangenen drei Jahren drei Milliarden Euro aus eigenen Mitteln und EU-Geldern geflossen sind. Von 2026 an sollen in Reutlingen und Dresden eine neue Generation von Siliziumkarbid-Halbleitern produziert werden.

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Erstellt:
22. Juli 2025, 16:04 Uhr
Aktualisiert:
22. Juli 2025, 16:55 Uhr

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