Berlin
Bekennerschreiben nach Anschlag und Stromausfall
Nach dem Brandanschlag auf Strommasten in Berlin prüft die Polizei ein Bekennerschreiben auf einer linksradikalen Plattform. Ziel soll laut dem Text ein Technologiepark sein.

© Jens Kalaene/dpa/Jens Kalaene
Nach dem Stromausfall in Berlin ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
Von red/dpa
– Nach dem Brandanschlag auf Strommasten und Kabel in Berlin prüft die Polizei ein Bekennerschreiben. In dem auf der linksradikalen Internetseite „Indymedia“ veröffentlichten Text hieß es, der Anschlag habe sich gegen den Technologiepark Adlershof im Südosten Berlins gerichtet.
Weiter schrieben die Autoren: „Den technologischen Angriff sabotieren – dem militärisch-industriellen Komplex den Saft abdrehen.“ Unterzeichnet wurde das Schreiben mit: „Einige Anarchist:innen“.
„Blackout verursacht“
„Zwei 110KV Strommasten in der Königsheide in Johannisthal wurden durch Brandstiftung der Saft abgedreht und damit ein Blackout im Technologiepark verursacht“, hieß es in dem Text. Dort seien Firmen und Forschung aus den Bereichen IT, Robotik, Bio- & Nanotech, Raumfahrt, KI, Sicherheits- und Rüstungsindustrie vertreten.
Jedes denkbare Geschäftsmodell dieser Hightech-Industrie fungiere auf die ein oder andere Weise systemstabilisierend und sei unter anderem ein Produkt militärischer Interessen, hieß es.
Betroffene Menschen um Verständnis gebeten
Zugleich wurden die vom Stromausfall betroffenen Anwohner von den Autoren um Nachsicht gebeten.
50.000 Stromkunden, vor allem Haushalte und auch Firmen waren seit der Nacht von dem Stromausfall betroffen. Der Alarm ging um 3.30 Uhr ein. Das Feuer zerstörte mehrere dicke Starkstromleitungen am Fuß von zwei Masten am Königsheideweg im Bezirk Treptow-Köpenick nahe einem Wohnviertel mit Einfamilienhäusern und viel Grün.
Eine Stunde brauchten Feuerwehrleute, um den Brand zu löschen. Die Täter hatten nach ersten Erkenntnissen einen sogenannten Brandbeschleuniger, also etwa Benzin, eingesetzt.