Bertha-und-Carl-Benz-Preis für Vorreiter einer Verkehrswende

dpa/lsw Mannheim. Bertha und Carl Benz waren Autopioniere, ein nach ihnen benannter Preis geht jetzt an ein Duo mit ganz anderem Fokus. Die beiden Forscher richten den Blick weg vom Pkw-Verkehr auf neue Mobilitätsformen.

Mit den Wissenschaftlern Andreas Knie und Weert Adalbert Canzler werden heute (16.00 Uhr) in Mannheim Vorreiter einer Verkehrswende geehrt. Die Mobilitätsforscher erhalten den mit 10 000 Euro dotierten Bertha-und-Carl-Benz-Preis der Stadt. Gemeinsam leiten sie die Forschungsgruppe „Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Sie streben eine Abkehr vom Pkw-lastigen Individualverkehr an, hin zu einem flexiblen vernetzten öffentlichen Verkehr.

Die Jury begründete ihre Auswahl vor allem damit, dass die Forschungsansätze von Canzler (61) und Knie (60) nicht theoretisch blieben sondern regelmäßig in Vorschläge für die Lösung der analysierten Probleme mündeten. Dabei gehe es vor allem um Maßnahmen gegen den urbanen Verkehrskollaps und um den Kampf gegen Umweltbelastungen durch Schadstoffausstoß und Lärm.

Zuletzt ging der nach den Autopionieren Bertha und Carl Benz benannte Preis an die saudische Frauenrechtsaktivistin Loujain Al-Hathlul, die sich dafür einsetzte, dass Frauen in ihrem Heimatland Autofahren dürfen. Die Auszeichnung wird seit 2011 alle zwei Jahre vergeben, jetzt erstmals an zwei Preisträger.

© dpa-infocom, dpa:211007-99-517922/2

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Erstellt:
8. Oktober 2021, 03:45 Uhr

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