Berthold kritisiert erneut Corona-Schutzmaßnahmen

dpa/lsw Stuttgart. Der frühere Fußball-Weltmeister Thomas Berthold hat sich erneut für eine Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland ausgesprochen. Es gehe ihm „um die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen“, sagte der 55-Jährige dem SWR (Donnerstag). „Wir schauen, wie das Kaninchen auf die Schlange, immer nur auf die Fallzahlen, aber viel zu wenig auf die ökonomischen und soziologischen Konsequenzen dieser Politik. Die wahre Zahl der Insolvenzen werden wir erst 2021 sehen, Kinder müssen in der Schule Masken tragen, alte Menschen vereinsamen in Pflegeheimen, weil sie keinen Besuch mehr bekommen.“ Es sei „dramatisch, was hier stattfindet“, sagte der ehemalige Bundesliga-Profi.

Thomas Berthold, ehemaliger Fußballspieler. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archiv

Thomas Berthold, ehemaliger Fußballspieler. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archiv

Er sage „nicht, dass es das Virus nicht gibt oder dass es völlig ungefährlich ist“, erklärte Berthold, der in den vergangenen Wochen mehrfach öffentlich als Skeptiker der Corona-Maßnahmen aufgetreten war. „Wer sich schützen möchte, sollte sich in Eigenverantwortung impfen lassen und eine Maske tragen. Ich persönlich möchte jedoch ohne Maske und Impfung leben.“ Er glaube, „dass die Geduld der Menschen zu Ende geht. Sie wollen irgendwann nicht mehr unter einem Hygiene-Diktat leben. Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis das alles kippt. Aber dann kippt es in die richtige Richtung“.

Den Start der Fußball-Bundesliga am vergangenen Wochenende, bei dem zumindest in manchen Stadien wieder mehrere tausend Zuschauer dabei waren, habe er sich nicht angesehen, sagte Berthold. „Seitdem wir weltweit sogenannte Geisterspiele sehen, die im Fernsehen übertragen werden, ist bei mir die Luft raus.“ Aktuell interessiere ihn der Fußball nicht. Er wünsche sich, „dass wir unser altes Leben zurückbekommen. Dass wir unsere sozialen Kontakte wieder pflegen können. Dass wir uns wieder bei Konzerten oder im Stadion treffen und gemeinsam feiern können.“

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Erstellt:
24. September 2020, 11:22 Uhr

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