Baden-Württemberg
Beschäftigte von Coca-Cola streiken für mehr Lohn
In Mannheim legen Beschäftigte des Getränkeherstellers die Arbeit nieder. Coca-Cola mache Milliardengewinne, aber die Mitarbeiter erhielten keine Wertschätzung, klagt die Gewerkschaft.
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In Mannheim legen Beschäftigte des Getränkeherstellers die Arbeit nieder (Archivfoto).
Von red/dpa/lsw
Beschäftigte von Coca-Cola in Baden-Württemberg legen ihre Arbeit nieder: Am Standort in Mannheim wollten sich knapp 500 Beschäftigte ab Mittwochabend (22.00 Uhr) dem Warnstreikaufruf anschließen, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitteilte.
Die Beschäftigten wurden im Zuge der laufenden Tarifverhandlungen zu einer 24-stündigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Auch an anderen Standorten in Deutschland steht die Produktion demnach still.
„Die Kolleginnen und Kollegen hier in Mannheim fordern – wie überall im Bundesgebiet – endlich Wertschätzung und faire Entgelte“, sagt Stephanie Albicker, Gewerkschaftssekretärin der NGG Region Mannheim-Heidelberg.
Welche Auswirkungen gibt es für Kunden?
Nach Einschätzung aus Branchenkreisen dürften die Auswirkungen der Warnstreiks für Verbraucher gering bleiben. Durch angepasste Lieferprozesse könnten Engpässe weitgehend vermieden werden. Der Getränkehersteller stehe dazu im Austausch mit dem Lebensmitteleinzelhandel.
Was die Gewerkschaft fordert
Die Gewerkschaft fordert rückwirkend zum 1. September eine Erhöhung aller Entgelte um 150 Euro sowie zusätzlich fünf Prozent mehr Lohn. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 120 Euro in allen Ausbildungsjahren steigen. Der Tarifvertrag soll zwölf Monate gelten. Zuletzt hatte die Gewerkschaft bereits andere Standorte hierzulande bestreikt.
Die Getränke der Marke werden hierzulande von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE) hergestellt, vertrieben und verkauft. Nach Angaben einer Sprecherin von CCEP DE hatte es am 10. September eine erste Runde der Tarifverhandlungen gegeben. Das Unternehmen hat demnach eine Entgelterhöhung von 1,5 Prozent für das Jahr 2026 angeboten.
Was das Unternehmen sagt
„Dieses Angebot trägt der aktuell herausfordernden wirtschaftlichen Lage Rechnung und berücksichtigt die bereits erfolgten hohen Entgeltabschlüsse der vergangenen Jahre“, hieß es. Die Tarifverhandlungen werden vom 10. bis 12. November in Hamburg fortgesetzt.
Coca-Cola hatte seine Preise zum 1. September erneut angehoben. Im dritten Quartal stieg der weltweite Umsatz im Jahresvergleich um fünf Prozent. Unterm Strich verdiente der Konzern mit knapp 3,7 Milliarden Dollar rund 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
