Bewegung, Konzentration und Geselligkeit

Initiative Bürger für Bürger und Gemeinde Burgstetten weihen neue Boulebahn ein

Das Boulespiel habe viele Vorzüge: Bewegung, Konzentration und Geselligkeit. Mit diesen Stichworten fasste Bürgermeisterin Irmtraud Wiedersatz die Sportart zusammen. Anlass war die Einweihung der neuen Bahn, die dank des engagierten Einsatzes der Initiative Bürger für Bürger und der Gemeinde Burgstetten gestern bei strahlendem Sonnenschein ihrer Bestimmung übergeben werden konnte.

Eröffnete die Boulebahn in Burgstall: Bürgermeisterin Irmtraud Wiedersatz. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Eröffnete die Boulebahn in Burgstall: Bürgermeisterin Irmtraud Wiedersatz. Foto: A. Becher

Von Simone Schneider-Seebeck

BURGSTETTEN. Aus der Veranstaltung „Demographiesensible Kommune“ war im Jahr 2015 die Initiative Bürger für Bürger hervorgegangen. Jürgen Blattert, Argola Bollinger, Sabine Fromkorth Gerhard Juretschke und Marga Wiesheu hatten bei ihrer Gründungssitzung Ideen gesammelt, welcher Art Treffpunkt wohl gleichermaßen anziehend für Jung und Alt sein könnte. Da das Boulespiel in Deutschland immer populärer wird und sich bereits in anderen Gemeinden der näheren Umgebung als Attraktion für die ganze Familie erwiesen hatte, fiel die Wahl schließlich auf die Errichtung einer Boulebahn. Kurzerhand organisierte die Bürgerinitiative verschiedene Veranstaltungen, besonders gut besucht waren die Kinoabende mit passendem Menü, und konnte schließlich einen Erlös von 1200 Euro beitragen.

Gemeinderat und Verwaltung

unterstützten den Bau

Auch der Gemeinderat und die Verwaltung unterstützten den Bau, der so für insgesamt 4000 Euro bei der Grundschule in Burgstall realisiert werden konnte. Bürgermeisterin Wiedersatz preist die Vorzüge des Sports: „Man kann sich in frischer Luft bewegen, man muss sich konzentrieren und man kommt mit anderen zusammen.“ Nach dem feierlichen Durchschneiden des Bandes übernahm zunächst Peter Arndt, Vorsitzender des Vereins Waldheim Bouler Backnang, das Wort und erläuterte die Geschichte des Sports sowie die Regeln. Dabei verwies er auf die Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausprägungen von Boule, Boccia und Pétanque.

Selbstverständlich bleibt es nicht bei der Theorie. Nach der Vorstellung verschiedener Wurftechniken durch die Backnanger Bouler kommt es zum ersten Spiel mit Team Wiedersatz/Paul Abraham gegen Kai Steinhard/Gudula Hammer, alles hochkarätige Spieler aus Bundes- oder Regionalliga. Peter Arndt kommentiert. Zwar verliert das Bürgermeister-Team, doch Irmtraud Wiedersatz ist mit sich zufrieden: „Man hat zweimal messen müssen, welche Kugel näher lag.“ Im Anschluss wird die Bahn für die Bürgerschaft freigegeben und sofort nutzen zwei Zweierteams, die sogenannte Doublette, die Möglichkeit zum Spiel. Darunter Hanne Holzwarth, die über ihren Mann zum Boule gefunden hat: „Es ist ein gemütlicher Sport, bei dem man noch ein bisschen Rotwein trinken sollte“, lacht sie. Horst Manhart ist extra aus Korb angereist. Seit elf Jahren spielt der 66-Jährige, mittlerweile sogar in der Regionalliga. Früher war er für Schorndorf aktiv, jetzt für Backnang: „Wenn Not am Mann ist, springe ich ein.“

Die Bürgerinitiative, klein aber fein, kann wirklich stolz auf sich sein. „Wir sind die fünf Hanseln, die das auf die Beine stellen“, hatte Gerhard Juretschke sich und seine Mitstreiter vorgestellt. Das Ziel, einen geselligen Treffpunkt zu schaffen, ist an diesem sonnigen Tag auf jeden Fall erreicht - Jung und Alt finden sich unter den Sonnenschirmen zusammen, genießen appetitlich angerichtete Weißwürste und beobachten interessiert, wie sich die Spieler auf der neuen Bahn bewähren. Und sicher wird sich der eine oder andere bald selbst am „Legen“ und „Schießen“ mit den Metallkugeln versuchen.

Wissenswertes über das Boulespiel Info Boule wird im Römischen Reich bereits im Jahr 460 vor Christus mit Steinkugeln gespielt. Heutzutage ist es vor allem in Frankreich verbreitet, wird jedoch auch in Deutschland immer populärer. In Italien ist das Spiel unter dem Namen Boccia bekannt, hier sind die Kugeln aus Holz und die Regeln sind komplizierter als beim Boule. Boule wird eigentlich mit Anlauf gespielt. Im Jahr 1907 entwickelte man das Pétanque. Hierbei schießt man aus dem Stand. Es gibt drei Spielvarianten: 1 zu 1 (Tête-à-tête, mit je 3 Kugeln), 2 zu 2 (Doublette, mit je 3 Kugeln), 3 zu 3 (Triplette, mit je 2 Kugeln). Zu Beginn wird das „Schwein“, eine kleine Holzkugel, platziert. Ziel ist, die eigenen Kugeln möglichst nahe zum Schwein zu bringen. Es gibt hohe und flache Würfe (legen und schießen). Eine Runde geht so lange, bis alle Kugeln verschossen sind. Dann werden die Punkte gezählt. Das Spiel ist zu Ende, wenn eine Mannschaft 13 Punkte erreicht hat. Wer Interesse hat, das Boulespiel zu erlernen, ist eingeladen, beim Waldheim Backnang vorbeizuschauen. Allgemeiner Spielbetrieb ist jeden Tag außer Dienstag und Donnerstag.

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Erstellt:
16. Juli 2018, 06:00 Uhr

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