Blitzer kommt im Schneckentempo

Geschwindigkeitsmessanlage an der Einfahrt ins Gewerbegebiet Lerchenäcker verzögert sich – Hersteller hat Lieferschwierigkeiten

Was lange währt – wird nicht zwangsläufig von alleine gut. Beispielsweise der erste stationäre Blitzer auf Backnanger Markung. Vor über einem Jahr wurde ein solcher angekündigt. Aufgestellt werden sollte die Geschwindigkeitsmessanlage an der Einfahrt zum Gewerbegebiet Lerchenäcker. Aber bis heute müssen Raser in diesem Bereich nur mobile Radarfallen fürchten, die stationäre Säule lässt weiter auf sich warten.

Reizt zum Gasgeben: Der B-14-Abschnitt zwischen dem Backnanger Wasserturm und der Einmündung Sulzbacher Straße. Vor einem Jahr schon sollte an der Einmündung ins Industriegebiet Lerchenäcker eine Blitzersäule installiert werden, aber bis heute ist noch nichts geschehen. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Reizt zum Gasgeben: Der B-14-Abschnitt zwischen dem Backnanger Wasserturm und der Einmündung Sulzbacher Straße. Vor einem Jahr schon sollte an der Einmündung ins Industriegebiet Lerchenäcker eine Blitzersäule installiert werden, aber bis heute ist noch nichts geschehen. Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Die Ursache für die Verzögerung bei der Blitzersäule liegt offensichtlich nicht bei der Stadt Backnang. Deren Pressesprecher Hannes Östreich zumindest erklärt, die Stadt habe „seit Monaten die Voraussetzungen für die Einrichtung der stationären Geschwindigkeitsmessstelle“ an der Bundesstraße14 auf Höhe des Industriegebiets Lerchenäcker geschaffen. So würden bereits die Fundamente, der Stromverteilerkasten und die Schutzplanken stehen. Und auch die Anschlüsse seien gelegt. Allein die sogenannte Stele fehle weiterhin.

Laut Pressesprecher Hannes Östreich hat die Herstellerfirma Eso GmbH den Liefertermin wiederholt verschoben. Auf Drängen der Stadtverwaltung gibt es nun zumindest ein Entgegenkommen: Die Herstellerfirma hat angekündigt, als Ausgleich für die zeitliche Verzögerung das neue Modell, das demnächst von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt freigegeben werde, einzubauen. Allerdings muss Östreich einräumen: „Ein verlässlicher Liefertermin liegt allerdings weiterhin nicht vor.“

In der städtischen Stellungnahme heißt es weiter: „In Anbetracht dessen, dass die vorhandene mobile Geschwindigkeitsanlage nur in das Gehäuse der Wechselmessstelle dieses Fabrikats eingesetzt werden kann, bleibt derzeit nichts anderes übrig, als zähneknirschend abzuwarten und den Druck auf die Herstellerfirma weiterhin hoch zu halten.“

Zur Historie des Projekts: Die verschließbare Säule wurde Ende Juni vergangenen Jahres bei der Tettnanger Firma Eso bestellt und sollte damals 18000 Euro kosten. Die Stadt rechnete jedoch damals schon mit Gesamtkosten in Höhe von 28000 Euro, da ein Fundament benötigt wird und Anschlussleitungen verlegt werden müssen. Im Februar dieses Jahres teilte die Stadt auf Nachfrage mit, die Firma habe Lieferprobleme. Damals sagte Östreich: „Wir sind mit Nachdruck dran und hoffen, dass die Firma bald in die Pötte kommt.“

Die Leiterin des Backnanger Rechts- und Ordnungsamts, Gisela Blumer, kündigte darüber hinaus an, dass sich kein Raser darauf verlassen könne, dass bis zum Aufbau der Stele keine Kontrollen in diesem unfallträchtigen Bereich stattfinden – mit den Geschwindigkeitsmessungen des Polizeipräsidiums Aalen und der Stadt Backnang sei immer zu rechnen. Da die meisten Verkehrsunfälle in dem besagten Straßenabschnitt auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sind, sei auch dringend angeraten die zugelassene Geschwindigkeit nicht zu überschreiten.

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Erstellt:
30. August 2018, 06:00 Uhr

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