Böller: Ärzte warnen vor Augenverletzungen

An diesem Freitag startet der Verkauf von Silvesterfeuerwerk – Umweltminister: Auf Kennzeichnungen achten

Stuttgart/Berlin An Silvester haben Augenärzte und Augenkliniken Hochkonjunktur. Mehr als 800 Augenverletzungen durch Pyrotechnik wurden um den Jahreswechsel von 2016 auf 2017 von Augenkliniken in Deutschland gemeldet. Das gab jetzt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) bekannt. Die Hälfte der Betroffenen hatte das Feuerwerk nicht selbst angezündet, sondern war nur Zuschauer.

Fast 40 Prozent der Patienten, die um Silvester und Neujahr einen Augenarzt aufgesucht hatten, waren demnach Kinder und Jugendliche im Alter von ein bis 17 Jahren. Rund 60 Prozent waren 25 Jahre alt oder jünger. Jeder vierte Patient erlitt der DOG zufolge eine schwere Verletzung wie Prellung oder Riss im Augapfel sowie Lid- und Oberflächenverletzung, die stationär behandelt oder notoperiert werden musste. „Durch den ­unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk kann es in der Neujahrsnacht auch zu schweren Verletzungen im Bereich der Hände, des Gesichtes und der Augen kommen“, bekräftigt auch der baden-württembergische Sozialminister Manfred Lucha.

An diesem Freitag startet der diesjährige Verkauf von Silvesterfeuerwerk. Landesumweltminister Franz Untersteller appellierte, beim Kauf von Böllern und Raketen auf die Kennzeichnung zu achten und die Gebrauchsanleitung zu lesen. Feuerwerkskörper dürfen nur am 31. Dezember 2018 und am 1. Januar 2019 gezündet werden. In manchen Gemeinden bestehen weitere zeitliche Einschränkungen.

Nach Angaben des Verbandes der pyrotechnischen Industrie (VPI) werden die Silvesterumsätze 2018 mit geschätzten 137 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Laut Bundeszollverwaltung beschlagnahmen die Fahnder aber immer mehr verbotene Böller. Illegale Pyrotechnik wird überwiegend an der deutsch-polnischen Grenze sowie über das Internet verkauft.

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Erstellt:
28. Dezember 2018, 03:14 Uhr

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