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Boomerwort 2025: Diese Retro-Ausdrücke stehen zur Wahl
Nach dem Erfolg 2024 geht Levi Penell auch in diesem Jahr auf Sprach-Mission – wieder mit prominenter Unterstützung von Tagesschau-Sprecher Jens Riewa. Die Abstimmung zum Boomerwort 2025 läuft noch bis 23. Mai.

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„Boomer“ bezeichnet ursprünglich die Nachkriegsgeneration, steht heute aber oft scherzhaft für Menschen mit altmodischem Sprachstil oder Weltbild.
Von Katrin Jokic
Levi Penell ist kein Unbekannter mehr in der Social-Media-Welt. Der Berliner Student hat sich innerhalb weniger Monate als Stimme einer neuen humorvollen Generation etabliert. Seine Reels, in denen er mit bissigem Sarkasmus und trockenem Real Talk aktuelle Phänomene kommentiert, erreichen Millionen.
Im Frühjahr 2024 kritisierte er öffentlich das vom Langenscheidt-Verlag initiierte „Jugendwort des Jahres“ – es seien immer dieselben Begriffe („cringe“, „Digga“) nominiert oder solche, die niemand kennt. Seine Antwort: die Gegenbewegung in Form des „Boomerworts des Jahres“. Eine Hommage an in Vergessenheit geratene Begriffe, die aus der Sprachwelt älterer Generationen stammen – und dabei oft wesentlich charmanter klingen als ihre modernen Pendants.
Die Nominierten für das Boomerwort 2025
Auch 2025 geht Levi Penell mit der Aktion in die zweite Runde – wieder mit prominenter Unterstützung: Tagesschau-Chefsprecher Jens Riewa verkündete die sechs nominierten Wörter in einem Video. Die Vorauswahl erfolgte – wie schon im Vorjahr – durch Vorschläge aus der Community.
Hier sind die Nominierten fürs Boomerwort 2025:
- Baujahr (statt Geburtsjahr)
- Rechner (statt Computer)
- Schabernack
- Mein lieber Herr Gesangsverein
- Firlefanz
- Trick 17 (statt Lifehack)
Noch bis einschließlich 23. Mai 2025kann jeder mit abstimmen und dem neuen Boomerwort zum Ruhm verhelfen. Die Beteiligung dürfte auch in diesem Jahr wieder riesig sein – im letzten Jahr waren über 100.000 Stimmen abgegeben worden.
Wer oder was sind eigentlich „Boomer“?
Der Begriff „Boomer“ stammt ursprünglich von „Babyboomer“ – der Generation, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurde, also nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Geburtenraten stark anstiegen. Heute wird der Begriff oft scherzhaft oder ironisch verwendet, um Menschen zu beschreiben, die als etwas altmodisch oder technikskeptisch gelten – unabhängig vom tatsächlichen Alter.
In sozialen Medien steht „Boomer“ weniger für eine konkrete Altersgruppe als für einen bestimmten Retro-Lifestyle oder altmodische Ausdrucksweise – und genau darum geht es auch beim „Boomerwort des Jahres“.
Rückblick: Das war das Boomerwort 2024
Im vergangenen Jahr war es ein unerwarteter Begriff, der sich in zwei Wahlrunden durchsetzte: „Sportsfreund“ wurde mit fast 50 % der Stimmen zum Boomerwort des Jahres 2024 gewählt. Penell erklärte die Wahl zur perfekten Begleitung der damaligen Fußball-Europameisterschaft – mit dem humorvollen Vorschlag, die Nationalmannschaft doch einfach „Die Sportsfreunde“ zu nennen.
Zuvor hatte eine Influencerjury eine Liste von zehn Vorschlägen zusammengestellt. Darunter fanden sich Begriffe wie „Papperlapapp“, „Knorke“ oder „Schnabulieren“.
Ursprünglich hatte sich Penell übrigens gewünscht, dass Susanne Daubner – bekannt für ihre Präsentation der Jugendwörter – die Boomerworte vorträgt. Doch es kam anders: Jens Riewa übernahm bereits 2024 diesen Part.