Hamburg

Brand in Klinik: Drei Tote und Dutzende Verletzte

Mitten in der Nacht brennt es in einem Hamburger Krankenhaus. Die Feuerwehr versucht, Menschen über die Fenster ins Freie zu retten. Für einige Patienten kommt jede Hilfe zu spät.

Drei Patienten starben bei dem Brand.

© Steven Hutchings/dpa/Steven Hutchings

Drei Patienten starben bei dem Brand.

Von red/dpa

Drei Patienten sind bei einem nächtlichen Brand im Marienkrankenhaus im Hamburger Stadtteil Hohenfelde ums Leben gekommen und mehr als 30 Menschen verletzt worden. Bei den Todesopfern handelt es sich um Männer im Alter von 84, 85 und 87 Jahren. Nach aktuellem Kenntnisstand von Feuerwehr und Polizei wurden 34 Menschen verletzt. Einer davon schwebt in Lebensgefahr. 

Das Feuer war aus noch ungeklärten Gründen im Erdgeschoss der Klinik in einem Zimmer auf der geriatrischen Station ausgebrochen, die auf die Versorgung älterer Patientinnen und Patienten spezialisiert ist. Die Ermittler des Landeskriminalamtes für Branddelikte haben mit Untersuchungen zum Hergang und der Ursache für das Feuer begonnen. 

Verletzte in Notaufnahme der Klinik gebracht

Der Brand war am frühen Sonntagmorgen gelöscht, die Rettungsmaßnahmen abgeschlossen. Teile des Krankenhauses mussten wegen des Feuers evakuiert werden. Die verletzten Patientinnen und Patienten wurden größtenteils in der Notaufnahme der Klinik versorgt, zwei wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Wie viele Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten, war zunächst unklar. Die Stationen seien „normal“ belegt gewesen, sagte die Kliniksprecherin. 

Rauch in allen vier Etagen

Einem dpa-Reporter vor Ort zufolge brannte ein Zimmer der Klinik augenscheinlich komplett aus. Aus dem Zimmer breiteten sich die Flammen an der Fassade auf den ersten Stock des Gebäudes aus. Das komplette Ausmaß des Sachschadens war zunächst unklar. 

Der vom Brand im Erdgeschoss verursachte Rauch sei in alle vier Etagen des betroffenen Gebäudes gezogen, sagte der Feuerwehrsprecher. Auch die angrenzenden Gebäude wurden kontrolliert und dort untergebrachte Patientinnen und Patienten untersucht.

Menschen über Fenster gerettet

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot von etwa 160 Einsatzkräften vor Ort. Die Rettung der Betroffenen erfolgte über Drehleitern, tragbare Leitern und über die Flure mit sogenannten Fluchthauben. „An den Fenstern waren mehrere Personen, also Patientinnen und Patienten, die da um Hilfe gerufen haben“, sagte der Feuerwehrsprecher. Das Feuer sei nach etwa 20 Minuten gelöscht gewesen. 

Das katholische Marienkrankenhaus ist eigenen Angaben zufolge eines der größten konfessionellen Krankenhäuser Norddeutschlands. Es hat demnach rund 600 Betten und behandelt jedes Jahr etwa 93.000 Patientinnen und Patienten. Die Klinik gehört zur gemeinnützigen Ansgar-Gruppe, deren Gesellschafter das Erzbistum Hamburg ist. 

Erzbischof äußert sich betroffen

Erzbischof Stefan Heße erklärte: „Ich bin zutiefst entsetzt und sehr traurig. Mit meinen Gedanken und meinem Gebet bin ich bei den Toten und Verletzten.“ Heße dankte allen Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes für den schnellen und professionellen Einsatz. Der Erzbischof bat die Gemeinden, in den Sonntagsgottesdiensten für die Toten, Verletzten, Angehörigen und Mitarbeitenden zu beten. Heße wollte am Nachmittag die Klinik besuchen.

Techniker der Klinik und die Feuerwehr prüften gemeinsam, ob Patienten auf die betroffenen Stationen zurückverlegt werden können, sagte die Kliniksprecherin. Die Operationssäle und eine HNO-Abteilung in dem Gebäude seien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.

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Erstellt:
1. Juni 2025, 14:02 Uhr

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