British Airways sagt wegen Pilotenstreiks fast alle Flüge ab

dpa London. Erstmals streiken die Piloten der Airline. Geplant sind Arbeitsniederlegungen gleich an drei Tagen. Den Auftakt an diesem Montag bekommen Zehntausende Passagiere zu spüren.

Geparkt: Flugzeuge von British Airways auf dem Flughafen Heathrow. Foto: Frank Augstein/AP

Geparkt: Flugzeuge von British Airways auf dem Flughafen Heathrow. Foto: Frank Augstein/AP

Die Fluggesellschaft British Airways hat wegen eines Pilotenstreiks nahezu alle Flüge gestrichen.

Es habe keine Möglichkeit gegeben vorherzusagen, wie viele Piloten zur Arbeit kommen oder welche Flugzeuge sie fliegen dürfen, teilte die Airline in London mit. „Wir hatten daher keine andere Wahl, als unsere Flüge zu fast 100 Prozent abzusagen.“ Für diesen Montag und Dienstag seien 1700 Verbindungen von und nach London Heathrow sowie Gatwick gestrichen worden.

Die Piloten wollen für eine bessere Bezahlung streiken. Laut der Gewerkschaft Balpa sind für diesen Montag und Dienstag sowie am 27. September Arbeitsniederlegungen bei der britischen Airline geplant. Es sind die ersten Pilotenstreiks in der Geschichte des Konzerns. Dieser signalisierte zugleich die Bereitschaft, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Von den Streiks dürften nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA Zehntausende Passagiere betroffen sein. British Airways (BA) biete etwa 850 Flüge pro Tag an. Der Konzern äußerte sich zunächst nicht zur Zahl der betroffenen Kunden. Die Passagiere habe man kontaktiert und ihnen Erstattungen oder Umbuchungen auf andere Daten oder Airlines angeboten.

Flüge mit den Kooperations- und Tochtergesellschaften BA CityFlyer, SUN-AIR und Comair seien nicht betroffen, hieß es weiter. Man verstehe die Frustrationen der Kunden, erklärte British Airways. „Nach Monaten der Versuche, den Streit um Bezahlung zu lösen, tut es uns extrem leid, dass es hierzu gekommen ist.“

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt waren zunächst keine Auswirkungen zu spüren. Bis Montagmittag habe es keine Flug-Annullierungen wegen des Streiks gegeben, sagte ein Sprecher. London werde weiter über den City-Airport angeflogen.

British Airways hatte den Piloten im Juli eine Gehaltserhöhung von 11,5 Prozent über drei Jahre angeboten. Dies wurde jedoch zurückgewiesen. Die Airline gehört zu den weltgrößten Fluggesellschaften und unterhält zusammen mit Partnern ein dichtes Netz an Verbindungen. So fliegt der Lufthansa-Rivale nach eigenen Angaben in mehr als 70 Länder, transportiert über 40 Millionen Kunden im Jahr und verfügt über eine Flotte von fast 300 Flugzeugen.

„British Airways muss aufwachen“, sagte Balpa-Generalsekretär Brian Strutton. Die Piloten hätten in schwierigen Zeiten erhebliche Gehaltskürzungen hinnehmen müssen. Nun solle die Fluggesellschaft in Zeiten der Profite auch etwas zurückgeben.

Nach Angaben der Pilotengewerkschaft kostet ein Streiktag 40 Millionen britische Pfund (etwa 44 Millionen Euro). Die Forderung der Gewerkschaften sei nur weniger als 5 Millionen Pfund höher, als die Airline zuletzt angeboten habe, so Balpa. Ein jüngstes Angebot der Gewerkschaft zu Gesprächen habe der Konzern dennoch ignoriert.

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Erstellt:
9. September 2019, 15:12 Uhr

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