Protestaktion

Bündnis fordert mehr Frauen in deutschen Parlamenten

Ein Bündnis um Rita Süssmuth fordert eine Reform des Wahlrechts, um den Frauenanteil in deutschen Parlamenten zu erhöhen.

Ein Bündnis um die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth will erreichen, dass das Wahlrecht zugunsten von Frauen reformiert wird (Symbolbild).

© IMAGO/photothek/Thomas Trutschel

Ein Bündnis um die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth will erreichen, dass das Wahlrecht zugunsten von Frauen reformiert wird (Symbolbild).

Von red/dpa

Ein Bündnis um die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) macht mit einem Aktionstag auf die ungleiche Vertretung von Frauen und Männern in deutschen Parlamenten aufmerksam. „Frauen fehlt die gleichberechtigte demokratische Teilhabe in der Politik“, heißt es in der Mitteilung des Bündnisses, hinter dem neben Süssmuth mehr als 80 Organisationen stehen.

Bei einer Protestaktion vor dem Reichstag bekräftigten die Vertreter ihre Forderung nach einer Reform des Wahlrechts, die die „Chancengleichheit von Frauenkandidaturen“ für den Einzug ins Parlament sichert. Die Wahlrechtsreform von 2023 habe die „Chance verpasst, verbindliche Regelungen für die paritätische Repräsentanz von Frauen und Männern einzuführen“, heißt es.

Frauenanteil im Bundestag zuletzt gesunken

Der Frauenanteil im Bundestag war zuletzt auf einen Wert von 32,4 Prozent gesunken. Von den 630 Abgeordneten sind 204 Frauen. Nach der Wahl 2021 waren es nach Angaben des Parlaments noch 34,8 Prozent. Die bisherige Höchstmarke waren 37 Prozent im Jahr 2013 - seitdem fällt der Wert.

In den Länderparlamenten liegt der Frauenanteil bei 33,2 Prozent und auf kommunaler Ebene bei 30,5 Prozent. Zum Vergleich: Von der erwachsenen Bevölkerung mit deutscher Staatsbürgerschaft waren zuletzt 51,7 Prozent Frauen.

Das Bündnis verweist auf ein heute vorgestelltes Gutachten, das die Nominierungsverfahren von CDU, CSU und SPD näher untersucht. Die Wissenschaftler Elke Wiechmann und Lars Holtkamp von der Fernuniversität Hagen zeigen darin, wie stark Direktkandidaturen von männlichen Strukturen dominiert werden und welche Rolle finanzielle Ressourcen spielen. Sowohl bei Union wie SPD müssen Frauen demnach höhere Eigenanteile für ihre Kandidatur in den Wahlkampf einbringen als ihre männlichen Kollegen.

 

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Erstellt:
24. Juni 2025, 12:00 Uhr

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