Bundesländer wollen mehr Bahnverbindungen mit Frankreich

dpa/lrs Frankenstein. Der Zugverkehr zwischen Deutschland und Frankreich soll ab Ende 2024 wesentlich verbessert werden. Dafür gaben alle Seiten grünes Licht. Vorher muss aber unter anderem die Technik angepasst werden.

Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen). Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen). Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Zugreisende im deutsch-französischen Grenzgebiet sollen bald deutlich mehr Verbindungen zur Auswahl haben. Dazu wollen Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, das Saarland und die französische Region Grand Est bis Dezember 2024 ein gemeinsames grenzüberschreitendes Nahverkehrsangebot starten. Das teilten Vertreter der beteiligten Seiten am Freitag nach Gesprächen in Frankenstein (Kreis Kaiserslautern) mit. Die Grundverträge für die Strecken sind demzufolge bereits unterzeichnet.

Auch die gemeinsamen Vorbereitungen etwa für das Fahrplan- und Tarifkonzept schreiten voran. Als wichtig gilt zudem unter anderem, nötige Sicherheitstechnik in rund 30 Fahrzeuge einzubauen. Hier setzen die Partner auch auf Geld der EU.

Dem Zweckverband zufolge sollen neben der Direktverbindung zwischen Trier und Metz im Norden die neu zu entwickelnden Fahrzeuge etwa auch im Süden von Rheinland-Pfalz zum Einsatz kommen: auf den beiden Strecken zwischen Neustadt, Wissembourg und Straßburg sowie zwischen Karlsruhe, Wörth, Lauterbourg und Straßburg.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, dass die Bürger und Bürgerinnen aus drei Bundesländern und der Nachbarregion Grand Est ein attraktives, klimafreundliches Verkehrsangebot nutzen können“, meinte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Hier seien die Partner ein großes Stück weitergekommen. „Das ist ein deutliches Signal für Europa“, sagte Dreyer einer Mitteilung zufolge.

Ähnlich formulierte es die saarländische Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD). „Die Schienenverbindung bietet Arbeitnehmern, die grenzüberschreitend pendeln, ein umweltfreundliches Mobilitätsangebot, das die Verkehrssituation und die Umwelt vor Ort deutlich entlasten werden“, betonte sie in Frankenstein.

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) aus Baden-Württemberg sprach ebenfalls von einer „umwelt- und klimafreundliche Alternative“. Die Kooperation sei von großer Bedeutung für einen guten grenzüberschreitenden Nahverkehr auf der Schiene, sagte er.

Für ihr Treffen hatten die Vertreter die geschichtsträchtige Villa Denis bei Frankenstein gewählt. Das Haus ist benannt nach dem einflussreichen Bahnpionier Paul Camille Denis (1795-1872).

Zum Artikel

Erstellt:
24. Januar 2020, 13:16 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen