Fast 600 registrierte Corona-Neuinfektionen

dpa Berlin. Vor allem die benachbarten Kreise Gütersloh und Warendorf stehen im Fokus der Corona-Ausbrüche. Auch in Berlin stiegen die Zahlen merklich. Doch die sogenannten R-Werte gehen wieder deutlich zurück.

Auf einem Videomonitor ist Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), zu sehen. Foto: John Macdougall/AFP-Pool/dpa

Auf einem Videomonitor ist Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), zu sehen. Foto: John Macdougall/AFP-Pool/dpa

Trotz zuletzt einiger großer Corona-Ausbrüche hat sich das Infektionsgeschehen in Deutschland wieder etwas beruhigt. Innerhalb von 24 Stunden meldeten die lokalen Behörden dem Robert Koch-Institut (RKI) 587 Corona-Infektionen.

Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 191 449 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Mittwochmorgen mitteilte (Datenstand 24.06., 0.00 Uhr). Die sogenannten R-Werte, die Aufschluss über das Infektionsgeschehen geben, sanken nach dem deutlichen Anstieg der vergangenen Tage wieder deutlich.

Vor allem der Ausbruch in der Schlachtfabrik der Firma Tönnies im Kreis Gütersloh trieb die bundesweiten Infektionszahlen nach oben. Allein im Kreis Gütersloh gab es am Mittwoch laut RKI 1879 Corona-Infektionen. Dort und im benachbarten Kreis Warendorf wird der von Bund und Ländern vereinbarte Grenzwert von 50 Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner klar überschritten.

Seit Mitternacht gelten in beiden Kreisen für eine Woche massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Mit Inkrafttreten der strengen Regeln werden zudem die Corona-Tests deutlich ausgeweitet.

In Berlin kamen über Nacht 59 neue Fälle hinzu. Damit lag die Reproduktionszahl (R-Wert) bei 1,96 und zum dritten Mal in Folge bei einem Wert von 1,2 oder höher. Die Zahl gibt die Dynamik des Infektionsgeschehens an.

In ganz Deutschland lag die Reproduktionszahl nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 24.6., 0.00 Uhr, dagegen bei 0,72 - und damit deutlich unter dem Wert des Vortags von 2,02. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen sank dieser Wert mit Datenstand 24.6., 0.00 Uhr, auf 1,17 (Vortag: 1,67). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

In den meisten Kreisen und Städten in Deutschland blieben die Infektionszahlen niedrig. In ganz Schleswig-Holstein wurde in den vergangenen 24 Stunden nur ein neuer Fall bekannt, in Thüringen waren es zwei. In 136 der 401 Kreise und kreisfreien Städte gab es laut RKI in den vergangenen sieben Tagen keinen einzigen bisher erfassten Fall.

Bislang starben in Deutschland 8914 mit dem Virus infizierte Menschen nach RKI-Angaben - das bedeutet ein Plus von 19 im Vergleich zum Vortag. Etwa 176 300 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 600 mehr als noch einen Tag zuvor.

© dpa-infocom, dpa:200624-99-544000/5

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Erstellt:
24. Juni 2020, 15:36 Uhr

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