Bunte Bilder richtig deuten

Energieberater helfen dabei, die Aufnahmen von Wärmebildkameras zu verstehen

Eine Wärmebildkamera kann man sich kostenlos beim Kreismedienzentrum ausleihen. Foto: D. Sabljak

© Dario Sabljak

Eine Wärmebildkamera kann man sich kostenlos beim Kreismedienzentrum ausleihen. Foto: D. Sabljak

WAIBLINGEN (eag). Auf den bunten Bildern schillert die Fassade eines Hauses rot, orange, gelb, blau und grün. Das zeigt die Energieverluste an Fassaden, Fenstern und Türen. Wärmebrücken an Balkonen oder Rollladenkästen, schadhafte Dämmungen und andere Wärmelecks zeigen sich weiß, rot oder orange. Bleiben die Bauteile kühl, schimmern sie grün oder blau – Verbraucher wissen dann: alles in Ordnung. „Hauseigentümer erhalten durch die Bilder eine erste Orientierung darüber, ob eine Sanierung dringend notwendig ist oder nicht“, so Jürgen Menzel, Geschäftsführer der Energieagentur Rems-Murr.

Allerdings ist der Aufwand für die Thermografie nicht zu unterschätzen. Die Kosten für fachmännisch aufgenommene Bilder liegen bei mindestens 300 Euro. Damit aussagekräftige Bilder entstehen, müssen zudem einige Kriterien beachtet werden: Unter anderem sollte die Aufnahme nachts bei kalten Temperaturen erfolgen, das Haus muss vorher konstant beheizt worden sein und es darf nicht regnen. Der Berater, der die Bilder erstellt, sollte sich das Haus auch von innen angesehen haben, um einen Gesamteindruck über mögliche Schwachstellen zu erhalten.

Beim Kreismedienzentrum in Backnang (Telefon 07191/895-4021) kann man kostenlos eine Wärmebildkamera ausleihen, um sich mit der Messung und dem Gerät vertraut zu machen. „Die Thermografie allein hilft den Hausbesitzern jedoch nicht weiter“, warnt Menzel. Die Auswertung erfordere ein hohes Maß an Fachwissen und Erfahrung. Ohne weitere Kenntnisse lässt sich aus den bunten Bildern nicht ablesen, wie viel Wärme bei einem Haus verloren geht und wie viel davon eine Dämmmaßnahme einsparen könnte. Dass für die Analyse von Schwachstellen nicht immer ein teures Wärmebild nötig ist, zeigt der Gebäudecheck der Energieagentur und Verbraucherzentrale. Auch ohne Thermografie können die Energieberater bei einem Rundgang im Haus häufig schon erkennen, an welchen Stellen die meiste Wärme entweicht und abschätzen, wo sich eine Sanierung am ehesten lohnt.

Die Energiechecks der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Kooperation mit der Energieagentur Rems-Murr können zusätzlich zu den stationären Erstberatungen als Vor-Ort-Beratungen in Anspruch genommen werden.

Am Donnerstag, 29. November, lädt die Energieagentur Rems-Murr zu einer kostenlosen Erstberatung in Murrhardt ein. Die Beratungen finden im Sitzungssaal, Amtshaus Klosterhof, statt. Eine Terminvereinbarung vorab ist notwendig. Energieagentur Rems-Murr gGmbH Gewerbestraße 11, Waiblingen, Telefon 07151/975173-0. E-Mail: info@ea-rm.de.

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Erstellt:
13. November 2018, 06:00 Uhr

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