Zeitlose Qualität überzeugt

Die Fachzeitschrift „Feinschmecker“ wählt das Backnanger Café Weller zum besten in ganz Baden-Württemberg. Juniorchef David Weller legt Wert auf klassisches Konditorenhandwerk im modernen Ambiente.

Das Café von David, Melanie und Michael Weller (von links) wurde vom Feinschmecker-Magazin ausgezeichnet. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Das Café von David, Melanie und Michael Weller (von links) wurde vom Feinschmecker-Magazin ausgezeichnet. Foto: A. Becher

Von Lorena Greppo

Backnang. Die Nachricht, dass sein Café von der Zeitschrift „Feinschmecker“ zum besten in Baden-Württemberg gekürt wurde, hat David Weller ganz unverhofft erhalten: Am Abend habe ein Kollege aus Schwäbisch Hall ihm ein Bild der aktuellen Ausgabe des Magazins geschickt und gratuliert, erzählt er. „Das war eine schöne Überraschung“, erzählt der Juniorchef des Backnanger Café Weller lachend. Im Frühsommer habe er von der Feinschmecker-Redaktion Bescheid bekommen, dass er für die Auswahl empfohlen wurde. Daraufhin habe er sich mit einem kleinen Text und Bildern von seinem Café beworben. Den oder die Tester des Magazins, die dann im Café zu Besuch waren, habe er nicht erkannt. „Wir waren nun schon dreimal unter den besten 400 Cafés im Feinschmecker dabei, aber ich habe es noch nie mitbekommen, wenn die bei uns waren“, berichtet Weller.

Offenbar hat das Café Weller aber einen sehr guten Eindruck gemacht: „Die Qualität des Konditorenhandwerks ist hier seit je zeitlos und hochstehend“, heißt es in der Gourmet-Zeitschrift. Auch Backnangs Oberbürgermeister Maximilian Friedrich gratulierte persönlich und merkte an: „Das Café Weller steht für erstklassige Produkte und Qualität aus Meisterhand par excellence.“ Er freue sich über „die verdiente Auszeichnung“ und sei dankbar für ein derartiges Angebot im Herzen der Innenstadt.

Der Umbau im vergangenen Jahr hat das Ambiente des Cafés verändert

„Das Café Weller blickt mit seinem Gründungsjahr 1892 auf eine bald 130-jährige Tradition zurück – und ist doch jünger denn je“, schrieb Feinschmecker außerdem. David Weller, der das Café in fünfter Generation betreibt, weiß um die nötige Balance zwischen Tradition und Moderne. Erst im vergangenen Jahr haben seine Familie und er das Café renoviert. „Ohne den Umbau wäre es mit dem ersten Platz nix geworden“, ist er sich sicher. Das neue Ambiente mit dem „Lounge-Feeling“ mache viel aus.

Jeden x-beliebigen Trend wollen Wellers aber auch nicht mitmachen. „Wir sind eine klassische Konditorei.“ Klar, auch bei ihnen würden Rezepte umgestellt und Neues ausprobiert. Auch informiere er sich in der Branche darüber, was andere neu im Sortiment haben. „Aber wir machen keine Hochglanztörtchen für sechs Euro, nur weil die gut aussehen“, stellt David Weller klar. Umso schöner sei es daher für ihn, dass man auch ohne solche optischen Spielereien einen Preis gewinnen kann. „Eine hohe Qualität der Zutaten und in der Zubereitung ist uns wichtig“, hebt Weller hervor. Er selbst probiere zwar in anderen Cafés gerne die Neuheiten, am liebsten esse er aber einen einfachen Käsekuchen. „Bei solchen klassischen Kuchen schmecke ich die Rohstoffe heraus. Da kommt es dann schon auf die Details an“, erklärt er.

Vor allem die Haustorte wird hervorgehoben

Das Feinschmecker-Magazin hob übrigens in der Auswahl der Leckereien im Café Weller neben der Haustorte „mit aromatischer Schokosahne und fruchtig-frischen Beeren“ den Apfelweinkuchen sowie den Schmandkuchen hervor. „Gutes hausgemachtes Eis, leckere Crêpes und ein attraktives Frühstücksbuffet runden das stimmige Angebot ab“, heißt es.

Auf der Höhe der Zeit bleiben David Weller und sein Vater Michael zudem durch ihr Wirken im Meisterprüfungsausschuss des Landesinnungsverbands des Konditorenhandwerks. „Das ist eine Inspiration, da sieht man oft, was möglich ist“, so der Juniorchef. „Und die lustigsten Sachen entstehen aus Unfällen“, fügt er lachend an. Manchmal mache die Not auch erfinderisch. Als etwa im Café einige Hefezöpfe übrig blieben, habe er es zu schade gefunden, diese wegzuwerfen, und daher Ofenschlupfer daraus gebacken. „Der war der Renner an der Theke.“ Nicht zuletzt profitiert David Weller auch vom reichen Wissensschatz seiner Familie. Manchmal blättere er uralte Fachbücher durch, die sich in den fünf Generationen angesammelt haben. „Die Umsetzung ist inzwischen vielleicht eine andere, aber die Ideen sind immer noch genauso gut.“

Auch „Explorer Coffee“ gehört zu den Besten

Die Kaffeemanufaktur „Explorer Coffee“ fand im Feinschmecker-Magazin ebenfalls Eingang in den Kreis der besten Cafés in Deutschland. Somit hat Backnang gleich zwei Erwähnungen in dem Fachmagazin erhalten und befindet sich auf „bestem Weg zu einer neuen Kaffeehauskultur“, so Oberbürgermeister Maximilian Friedrich.

Das Feinschmecker-Magazin lobte unter anderem „die mit fachkundiger Beratung angebotenen hochwertigen Kaffees“ und die „gute Kuchentheke“. Mit loungigen Couchmöbeln und einem Sortiment an Schokoladen, Pralinen, Tees und Accessoires rund um Kaffee sei die Backnanger Dependance von Explorer Coffee ein Platz ebenso zum Shoppen wie zum Verweilen.

Seit März dieses Jahres hat das Ehepaar Cindy und Christoph Schubert aus Winnenden in dem Gebäude in der Marktstraße 44 das Kaffeehaus „Explorer Coffee“ mit zugehörigem Café eröffnet. Die beiden hatten zuvor zehn Jahre lang ein Ladengeschäft in der Winnender Markthalle betrieben. Der im Kaffeehaus verkaufte Kaffee stammt aus der eigenen, seit 2004 betriebenen Rösterei in Winnenden-Höfen. Neben Schuberts gehören eine Tee-Expertin, eine zertifizierte Barista und eine Konditorin zum Team.

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Erstellt:
30. November 2021, 06:00 Uhr

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