Koalitionsoptionen im Südwesten
CDU-Chef Hagel sieht andere Optionen als die Grünen
Seit fast zehn Jahren regieren Grüne und CDU gemeinsam den Südwesten. Nach der nächsten Landtagswahl könnte sich der CDU-Spitzenkandidat auch andere Farbenspiele vorstellen.
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CDU-Spitzenkandidat Manuel Hagel. (Archivbild)
Von red/dpa/lsw
Sollte es nach der Landtagswahl im Südwesten andere Koalitionsoptionen geben, könnte sich CDU-Spitzenkandidat Manuel Hagel ein Ende der bisherigen Zusammenarbeit zwischen CDU und Grünen vorstellen. „Ich sage Ihnen ehrlich: Wenn wir eine Alternative haben, eine Koalition ohne die Grünen zu bilden, ist das eher die höherrangige Alternative“, sagte Hagel bei einer Podiumsdiskussion des Verbands der Familienunternehmer in Stuttgart. Entscheidend sei, dass man als CDU so stark werde, dass man mehrere Optionen habe, um in eine gute Verhandlungsposition zu kommen.
In der Debatte deutete Hagel an, dass er sich auch eine Koalition aus CDU, SPD und FDP vorstellen könnte. Entscheidend seien auch die Menschen, mit denen man gemeinsam regiere. Diesen müsse man vertrauen. „Die Kollegen rechts von mir, die zwei, kenne ich seit zehn Jahren und ich vertraue beiden“, sagte Hagel in Richtung des SPD-Spitzenkandidaten Andreas Stoch und des FDP-Spitzenkandidaten Hans-Ulrich Rülke.
Umfrage zur Landespolitik
Nach der jüngsten Umfrage von SWR und Stuttgarter Zeitung von Mitte Oktober hätte allerdings nur eine Koalition aus CDU und Grünen eine Mehrheit. Für eine Deutschlandkoalition aus CDU, SPD und FDP würde es demnach nicht reichen – selbst wenn die FDP in den Landtag einziehen würde.
Der Umfrage zufolge käme die CDU derzeit auf 29 Prozent der Stimmen, die AfD läge mit 21 Prozent auf Rang zwei. Die Grünen bekämen 20 Prozent der Stimmen, die SPD 10 Prozent. Die Linke würde mit 7 Prozent erstmals in den Landtag einziehen, die FDP müsste mit 5 Prozent um den Einzug fürchten.
