Bundestagswahl 2025

CDU-Chef kritisiert neues Wahlrecht als undemokratisch

Wenn Sieger zu Verlierern werden: Die CDU im Südwesten leidet unter dem Wahlrecht. Landeschef Manuel Hagel hält das neue Recht für undemokratisch.

„Die Menschen werden an der Nase herumgeführt“, sagt Manuel Hagel (CDU) über das neue Wahlrecht bei der Bundestagswahl. (Archivbild)

© Bernd Weißbrod/dpa/Bernd Weißbrod

„Die Menschen werden an der Nase herumgeführt“, sagt Manuel Hagel (CDU) über das neue Wahlrecht bei der Bundestagswahl. (Archivbild)

Von reb/dpa/lsw

Manuel Hagel, der Landesvorsitzende der CDU, hat am Abend der Wahl das neue Bundestagswahlrecht als undemokratisch bezeichnet. Er wies darauf hin, dass es erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland vorkomme, dass die direkt von den Bürgern gewählten Abgeordneten nicht automatisch in den Bundestag einziehen. Diese Äußerungen machte er im Rahmen eines Interviews mit dem SWR.„Die Menschen werden an der Nase herumgeführt“, sagte er. „Das geht aus unserer Sicht nicht.“ Das Wahlrecht müsse reformiert werden.

Mit dem veränderten Wahlrecht, das nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Kandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls gehen die siegreichen Direktkandidaten leer aus.

Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete statt aktuell 733. 

Am frühen Morgen gab es dann die Gewissheit: In Baden-Württemberg durften sechs CDU-Wahlkreissieger nicht in den Bundestag einziehen. Betroffen waren Christoph Naser (Tübingen), Alexander Föhr (Heidelberg), Maximilian Mörseburg (Stuttgart II), Moritz Oppelt (Rhein-Neckar), Stefan Glaser (Lörrach-Müllheim) und Melis Sekmen, die in Mannheim von den Grünen zur CDU gewechselt war.

Zum Artikel

Erstellt:
24. Februar 2025, 07:18 Uhr
Aktualisiert:
24. Februar 2025, 12:27 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen