Christian Lindner übt Kritik an Kemmerichs Corona-Protest

dpa Berlin. Nach der Teilnahme von Thüringens Ex-Kurzzeitministerpräsident Thomas Kemmerich an einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen hagelt es Kritik, auch vom Parteichef.

Christian Lindner kritisiert die Teilnahme seines Partei-Kollegen Thomas Kemmerich an Corona-Protesten. Foto: Carsten Koall/dpa

Christian Lindner kritisiert die Teilnahme seines Partei-Kollegen Thomas Kemmerich an Corona-Protesten. Foto: Carsten Koall/dpa

FDP-Chef Christian Lindner hat die Teilnahme von Parteikollegen Thomas Kemmerich an Corona-Protesten erneut kritisiert. „Er hat damit die Argumente der FDP geschwächt“, sagte Lindner in der RTL-Sendung „Guten Morgen Deutschland“.

Zwar setze sich seine Partei für eine bessere Vereinbarung von Gesundheitsschutz mit Freiheit, dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben ein. Man dürfe aber nicht in die Nähe von Rechtsextremen, der AfD, Linken oder Verschwörungstheoretikern. „Das schwächt das Anliegen einer seriösen Partei der Mitte“, betonte Lindner. Über ein Parteiausschlussverfahren wolle er öffentlich nicht sprechen.

Auch FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle kritisierte Kemmerich. „Wenn man als Politiker eine gewisse Vorbildfunktion hat, dann muss man auf solchen Demonstrationen entweder die Abstandsregeln einhalten oder einen Mundschutz tragen. Wer das nicht macht, handelt fahrlässig“, sagte er im Bild-Talk „Die richtigen Fragen“.

Thüringens FDP-Chef Kemmerich war am Samstag auf Bildern zu sehen, wie er in Gera ohne Mundschutz dicht neben anderen Teilnehmern lief. Der Politiker war im Februar in die Schlagzeilen geraten, weil er auch mit Stimmen von AfD zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt wurde. Nach bundesweit heftigen Protesten trat er wenige Tage später zurück.

Thüringens Ex-Ministerpräsident räumte ein, sich während der Kundgebung am Wochenende falsch verhalten zu haben und betonte, keine Sympathien für die AfD zu pflegen.

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Erstellt:
11. Mai 2020, 11:57 Uhr

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