Corona: Polizei setzt Spezialisten für Kommunikation ein

dpa/lsw Mannheim/Konstanz. Mit dem Start des Teil-Lockdowns ist die Polizei im Land wieder stärker gefordert. Mit Anti-Konflikt-Teams will das Präsidium in Mannheim nun die Akzeptanz bei den Bürgern fördern.

Der Schriftzug „Polizei“ ist vor einem Polizeirevier zu sehen. Foto: Boris Roessler/dpa/Symbolbild

Der Schriftzug „Polizei“ ist vor einem Polizeirevier zu sehen. Foto: Boris Roessler/dpa/Symbolbild

Mit speziell ausgebildeten Beamten wirbt die Polizei in Mannheim und Heidelberg seit Montag für die Einhaltung der aktuellen Corona-Verordnung. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Mannheim sagte, gehören zu den Anti-Konflikt-Teams Frauen und Männer, die etwa bei Fußballspielen oder Demonstrationen im Einsatz sind, um Auseinandersetzungen zu verhindern.

Die mehr als ein Dutzend Beamten sind in kleinen Teams zusätzlich zu den Corona-Streifen in Fußgängerzonen und an belebten Plätzen unterwegs. „Wir wollen mit Bürgern ins Gespräch kommen - auch mit jenen, die etwa das Tragen von Masken ablehnen“, fügte der Sprecher hinzu. Die erneuten Einschränkungen sorgten für eine gewisse Polarisierung in der Gesellschaft.

In ganz Deutschland hat am Montag ein vierwöchiger Teil-Lockdown begonnen, der die zweite Corona-Welle brechen soll. Zwar hätten sich in der Vergangenheit die meisten Menschen an die Regelungen zur Eindämmung der Pandemie gehalten. Man gehe aber dennoch davon aus, dass 10 bis 15 Prozent der Frauen und Männer zu locker mit Maskenpflicht und Abstandsregeln umgingen oder sich sogar vehement weigerten, die Vorgaben einzuhalten. In solchen Fällen wolle die Polizei konsequent handeln und ein solches Verhalten etwa mit Bußgeld sanktionieren. Die Situation sei aktuell zu ernst, um Nachlässigkeit zu tolerieren, betonte der Sprecher.

Bisher setzen die meisten Polizeipräsidien im Südwesten auf die Präsenz von Streifenpolizisten und Ordnungsämtern, um die seit Montag geltenden Regeln zu kontrollieren. Neben dem Präsidium in Mannheim setzt das Pendant in Konstanz seit Montag Präventionsbeamte ein, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen. Dazu gehören beispielsweise Polizisten, die normalerweise Kindern die Verkehrsregeln in der Schule beibringen oder Senioren über die Tricks von Betrügern aufklären.

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Erstellt:
2. November 2020, 13:54 Uhr

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