Aufmarsch rechtsextremer Gruppe
CSD in Pforzheim verläuft friedlich
Eine rechtsextreme Gruppe hatte angekündigt, den CSD in Pforzheim stören zu wollen. Die Veranstaltung verläuft friedlich – aber ein paar Straßen weiter kommt es zu Auseinandersetzungen.

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Beim CSD in Pforzheim blieb es friedlich (Archivbild).
Von red/epd
Parallel zur CSD-Parade in Pforzheim, die störungsfrei verlief, kam es in anderen Straßen zu Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Demonstranten. Es sei vereinzelt zu Straftaten gekommen, teilte das Polizeipräsidium Pforzheim am Samstagabend mit. Zum Schutz der Versammlungen und Umzüge sei die Polizei mit mehreren Hundert Kräften im Einsatz gewesen.
Nach der Auftaktkundgebung des „Christopher Street Day“ ab 12 Uhr auf dem Pforzheimer Marktplatz setzten sich laut Polizei zur etwa einstündigen Parade rund 1.300 Teilnehmer in Bewegung. Die Kundgebung und die Parade verliefen durchweg friedlich und störungsfrei.
75 Menschen bei rechter Gegendemo
An der parallelen, zweiten Versammlung des „Störtrupp Süd“ auf dem nahen Waisenhausplatz nahmen laut Polizei etwa 75 Menschen teil. Die rechte Organisation hatte zur Kundgebung „Für traditionelle Werte und freie Meinungsäußerung, gegen Frühsexualisierung unserer Kinder“ aufgerufen. Auf diese zweite Versammlung folgte ebenfalls ein Umzug, er kehrte nach etwa 75 Minuten zum Waisenhausplatz zurück.
Zu einer dritten Versammlung unter dem Motto „Nazi-Demo stoppen - CSD Pforzheim schützen“ hatte die Antifa aufgerufen, zu ihr kamen laut Polizei rund 350 Teilnehmer. Am Anfang habe es vereinzelt Provokationen zwischen dieser, dem linken Spektrum zuzuordnenden Versammlung und den Teilnehmern der zweiten Versammlung gegeben. Um die teilweise aufgeheizte Stimmung zwischen den beiden Lagern zu beruhigen, setzte die Polizei unter anderem ihre Reiterstaffel ein.
Auseinandersetzungen zwischen linker und rechter Demo
Kurzzeitig blockierten die linken Demonstranten durch eine Sitzblockade den Umzug der rechten Demonstranten. Wenig später wurden am Waisenhausplatz Absperrgitter umgeworfen. Später warfen linke Demonstranten mit Gegenständen in Richtung der rechten Demonstranten und der Polizei. Nach aktuellem Stand sei dabei niemand verletzt worden. Die Polizei umschloss etwa 100 Personen und stellte ihre Identität fest. Es wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet, unter anderem wegen des Anfangsverdachts des Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Tätlichem Angriff, Diebstahl, Beleidigung und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz. Die Ermittlungen dauern an.
Der Polizei sind nur zwei Verletzte bekannt: Ein Teilnehmer wurde leicht verletzt, als ein Polizeipferd auf seinen Fuß trat. Ein weiterer verletzte sich leicht, als er beim Wegrennen ohne Fremdeinwirkung stürzte.
Zwei weiteren Versammlungen, die sich parallel in Pforzheim trafen, blieben unbedeutend: Sie fanden nur etwa 20 und etwa 10 Teilnehmer und verliefen laut Polizei friedlich. Insgesamt kam es in der Stadt laut Polizei zu „moderaten“ Verkehrsbehinderungen.