„Fehlt weiterhin der Mut“: VfB strauchelt gegen Osnabrück

dpa/lsw Stuttgart. Der VfB Stuttgart kommt gegen Osnabrück nicht über ein 0:0 hinaus, weil die Mannschaft wieder in alte Muster verfällt. Durch den Dämpfer im Aufstiegsendspurt könnten die Schwaben am Montag auf den Relegationsplatz abrutschen.

Osnabrücks Bashkim Ajdini (l) gegen Tanguy Coulibaly von Stuttgart. Foto: Tom Weller/dpa-Pool/dpa

Osnabrücks Bashkim Ajdini (l) gegen Tanguy Coulibaly von Stuttgart. Foto: Tom Weller/dpa-Pool/dpa

Eines der größten Probleme des VfB Stuttgart ist für Pellegrino Matarazzo ein altbekanntes. Nach dem 0:0 gegen den VfL Osnabrück und dem damit verbundenen Dämpfer im Aufstiegsrennen machte der Trainer daher auch kein Geheimnis aus seiner Enttäuschung. „Wir tun uns nach wie vor schwer, hochkarätige Torchancen gegen leidenschaftliche und tief stehende Gegner zu erspielen“, sagte der 42-Jährige am Sonntag und brachte den Spielverlauf auf den Punkt. „Uns fehlt weiterhin der Mut, auch Tempo, um tiefe Laufwege zu suchen.“

Trotz der über weite Strecken biederen Vorstellung bleiben die Schwaben Tabellenzweiter der 2. Fußball-Bundesliga, durch das Remis bauten sie sogar den Vorsprung auf den drittplatzierten Hamburger SV vorerst auf drei Punkte aus. Sollte der HSV am Montag (20.30 Uhr/Sky) jedoch gegen Holstein Kiel gewinnen, würde der VfB auf den Relegationsrang abrutschen.

„Es ist schon ärgerlich, dass es jetzt nicht mehr in unserer Hand liegt. Das ist einfach ärgerlich, weil du vorne bist und du selber agieren kannst“, sagte Rechtsverteidiger Pascal Stenzel. „Wir haben jetzt noch vier Spiele. Ich bin immer noch davon überzeugt: Wenn wir alle gewinnen, dann steigen wir auf.“

Der VfB musste erneut auf den weiter angeschlagenen Daniel Didavi verzichten, das allein erklärte die Schwerfälligkeit im Aufbauspiel aber nicht. Allein im ersten Durchgang hatte Matarazzos Team 71 Prozent Ballbesitz, aber gegen die eng gestaffelten Gäste fehlte es an Durchschlagskraft. Zu richtig guten Gelegenheiten kamen die Schwaben zunächst nicht. „Sicherlich waren ein paar Spieler dabei heute, die nicht ihre beste Leistung abgerufen haben“, sagte Matarazzo.

Kurz vor der Pause hatte stattdessen Osnabrück die Riesenchance zur Führung. Aber Benjamin Girth (40.) brachte es fertig, den Ball frei vor dem leeren VfB-Tor aus wenigen Metern an den Pfosten zu schießen. Dem kuriosen Fehlschuss des Angreifers war allerdings eine Abseitsstellung vorausgegangen, so dass der Treffer vermutlich nicht gezählt hätte.

Die Gastgeber dominierten das Spiel zwar. Aber wieder tat der VfB sich mit einem technisch unterlegenen, aber extrem bissigen Gegner schwer. Eine der besseren Chancen im ersten Durchgang hatte noch Orel Mangala (6.). Oft fehlte der letzte Pass oder der letzte Schritt. Dem starken Wataru Endo (75.) gelang die Führung auch nicht, weil sein Kopfball knapp am Tor der Niedersachsen vorbeiflog.

Kurz vor Schluss versuchte Matarazzo mit der Einwechslung von Mario Gomez, den Siegtreffer noch zu erzwingen. Aber auch der Ex-Nationalstürmer blieb unauffällig. Stattdessen kam Marc Heider für Osnabrück in der Nachspielzeit noch zu einer guten Schusschance. Dank der 1:2-Niederlage des 1. FC Heidenheim hat der VfB nun immerhin schon vier Punkte Vorsprung auf den vierten Platz.

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Erstellt:
7. Juni 2020, 15:38 Uhr

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