Laura Dahlmeier
Dahlmeiers Vater: „Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht“
Der Leichnam der toten Biathletin und Bergsteigerin bleibt im Hochgebirge. Der Vater und Thomas Huber berichten im Spiegel, warum das nun feststeht.

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Laura Dahlmeier wurde nur 31 Jahre alt.
Von Michael Bosch
Gut zweieinhalb Monate ist es her, dass die ehemalige Weltklasse-Beathletin Laura Dahlmeier im Karakorum-Gebirge in der Grenzregion zwischen Indien und Pakistan verunglückt ist. Am 30. Juli herrschte traurige Gewissheit: Die Olympiasiegerin ist tot.
Zuvor war zwei Tage lang das Für und Widereiner möglichen Rettungsmission abgewogen worden. Nun hat der „Spiegel“ den Tödlichen Unfall am Laila Peak und die entscheidenden Stunden mit Dahlmeiers Vater Andreas und Extrembergstieger Thomas Huber rekonstruiert.
Thomas Huber war nochmal am Laila Peak
Inzwischen steht fest, der Leichnam der 31-Jährigen bleibt am Berg. „Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht. Aber es war nicht möglich, sie zu holen“, sagt Andreas Dahlmeier. „Es war nach dem Unfall zu gefährlich.“ Thomas Huber war im September noch mal am Laila Peak, der tote Körper sei „nicht mehr auffindbar“ gewesen. Andreas Dahlmeier dazu: „Somit bleibt Laura am Berg zurück. Es besteht keine Chance, sie noch zu bergen.“
Es sei davon auszugehen, dass der Körper von Laura Dahlmeier in einer der Gletscherspalten liege und inzwischen von den Gesteinsmassen, die jeden Tag vom Berg herunterfallen, begraben wurde, so Huber. Das ist der Familie offenbar nicht unrecht. Die Vorstellung, dass der Leichnam der Tochter sich an einer Stelle befindet, an der andere Expeditionen vorbeikommen könnten; gar Fotos davon gemacht wurden, sei kein schöner Gedanke gewesen, so Andreas Dahlmeier.
Gedenktafel für Dahlmeier im Hochgebirge
Vor seiner Abreise vom Laila Peak brachte Huber an einem Felsen eine kleine Gedenktafel für Laura Dahlmeier an. Den Eltern zeigte er Bilder von der Stelle, an der ihre Tochter vermutlich ruht. Von dort aus hat man einen beeindruckenden Ausblick auf ein gewaltiges Gletschertal und ein Bergpanorama mit den drei Achttausendern K2, Broad Peak und Gasherbrum I. „Es ist ein wunderschöner Ort, wo Laura jetzt ihre Ruhe findet“, sagte Huber im „Spiegel“.
Laura Dahlmeiers Familie hofft, dass nun Ruhe einkehrt und das öffentliche Interesse nachlässt. „Das hätte sich auch Laura so gewünscht“, erklärt Andreas Dahlmeier.