Hilfe bei seelischer Last
Damit aus einer Krise keine Krankheit wird
Jede Dritte fühlt sich seelisch stark belastet. Nicht all brauchen psychologische Hilfe. Doch sie alle können etwas tun, um nicht ernsthaft krank zu werden.

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Wer die Auslöser für den eigenen Stress kennt, kann eher priorisieren, konkrete Pläne und Listen erstellen. Dies stärke langfristig auch das Gefühl von Selbstwirksamkeit und damit die Widerstandsfähigkeit.
Von KNA/red
Stressbelastung ist keineswegs ein Randphänomen: Nach Worten des Psychologen Alexander Karabatsiakis sind Menschen aller Alters- und Berufsgruppen davon betroffen. Am Donnerstag (2. Oktober) gab er bei einer Pressekonferenz der European Depression Association (EDA) einige Tipps, was man in dieser Situation tun kann – vor dem Europäischen Depressionstag am Sonntagn (5. Oktober).
Nicht dauerhaft ausweichen
Häufig entscheiden Menschen sich laut Karabatsiakis für passives Stressmanagement, indem sie beispielsweise Konflikte vermeiden. Dies sei auf Dauer nicht hilfreich.
Anforderungen aktiv angehen
Wer die Auslöser für den eigenen Stress kennt, kann eher priorisieren, konkrete Pläne und Listen erstellen. Dies stärke langfristig auch das Gefühl von Selbstwirksamkeit und damit die Widerstandsfähigkeit.
Förderliche Einstellung
Manche Menschen überfordern sich selbst immer wieder, weil sie die eigenen Grenzen nicht akzeptieren. Dies könne ein entscheidender Schritt sein, sagt Karabatsiakis. Auch eine innere Distanz zu Stressfaktoren und ein Fokus auf positive Momente sei oft hilfreich.
Bewusst entspannen
Regelmäßige Pausen sind dafür ebenso Bausteine wie Sport, Bewegung im Alltag und Raum für Hobbies. Ergänzend rät der Innsbrucker Professor zu Entspannungs- oder Achtsamkeitstrainings - jeder Mensch erlebe andere Formen als unterstützend.
Technische Hilfsmittel nutzen
Oft werden Smartphone und Co. für Stress mitverantwortlich gemacht. Ihre Vorzüge könne man jedoch nutzen, sagt Karabatsiakis - und beispielsweise Gesundheitsparameter wie die Schlafqualität erfassen und das Feedback von Apps in das Stressmanagement einbeziehen.
Früh ansetzen
Sinnvoll ist nach Worten des Experten, schon Kindern und Jugendlichen über den Umgang mit stressigen Situationen aufzuklären: So lasse sich der zunehmenden Überlastung entgegenwirken. KNA