Darmkrebsrisiko erhöht sich mit jedem übergewichtigen Jahr
dpa Heidelberg. Übergewicht erhöht das Risiko für Darmkrebs. Aber auch auf das „wie viel?“ und das „wie lange?“ kommt es an.
Wer lange zu viele Pfunde mit sich herumschleppt, hat laut einer Studie ein deutlich höheres Darmkrebsrisiko als Normalgewichtige. Dauerhaft dicke Menschen erkranken bis zu zweieinhalbmal häufiger an Darmkrebs als Menschen mit Normalmaßen, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg mitteilte. Damit komme der Vermeidung des Übergewichts eine noch wichtigere Rolle in der Krebsprävention zu als bislang angenommen. Zahlreiche Studien hätten zuvor schon gezeigt, dass Darmkrebs sowie auch andere Krebsarten wie Brust-, Gebärmutter- und Nierenkrebs bei übergewichtigen Menschen häufiger auftreten als bei Normalgewichtigen. Doch die meisten Untersuchungen beleuchteten das Körpergewicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Angaben zufolge lediglich ein Mal während des Studienverlaufs. Die DKFZ-Forscher gingen aber davon aus, dass es für das Darmkrebsrisiko auch eine Rolle spielen müsse, wie lange ein Mensch zuviel auf die Waage bringt. Übergewicht sei Treiber von Darmkrebs, weil das Fettgewebe konstant Wachstumsfaktoren, Hormone oder entzündungsfördernde Substanzen abgibt.
Eine Befragung von Studienteilnehmern mit und ohne Darmkrebsdiagnose nach ihrem Gewicht in verschiedene Lebensaltern belegte die These: Das Darmkrebsrisiko steigt mit der Anzahl der übergewichtigen Lebensjahre und dem Ausmaß des Übergewichts.
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