Das Juze hat eine eigene Indoor-Miniramp für Skater

In rund 100 Arbeitsstunden bauen ehrenamtliche Helfer die Anlage im Backnanger Jugendzentrum in der Mühlstraße. Der gelernte Zimmermann Stefan Pfitzenmaier konstruiert den Unterbau aus Massivholz. Mehrere Sponsoren unterstützen das Juze beim Kauf der Materialien. Skateboards und Helme werden auch ausgeliehen.

„Es ist supergut, dass es jetzt so etwas gibt“ und „man ist unabhängig von Wetter und Jahreszeit“ meinten die Skater. Foto: T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

„Es ist supergut, dass es jetzt so etwas gibt“ und „man ist unabhängig von Wetter und Jahreszeit“ meinten die Skater. Foto: T. Sellmaier

Von Klaus J. Loderer

Backnang. Das Juze Backnang hat mit der Indoor-Miniramp eine neue Attraktion. Am Freitagabend war die Eröffnung und sofort wurde die Miniramp ausprobiert. „Eine super Anlage“, attestierten die Jugendlichen und „man ist unabhängig von Wetter und Jahreszeit“. So ist die Backnanger Miniramp eine Besonderheit in der Region. Vor allem freuten sich die jungen Leute, dass es in Backnang wieder eine, wenn auch kleine Anlage gibt. Denn seit der Skatepark in der Annonayanlage verschwunden ist, müssen die Skater auf die weitere Umgebung ausweichen.

Da es nicht absehbar ist, dass in Backnang ein neuer Skatepark entsteht, wurde nun das Juze aktiv. Vor einem halben Jahr sei die Idee entstanden, eine Indoor-Miniramp zu bauen, berichtete Janosch Renner, einer der Juze-Vorsitzenden. 100 Arbeitsstunden haben die ehrenamtlichen Helfer in den Bau der Anlage investiert. Dass unter ihnen mit Stefan Pfitzenmaier ein gelernter Zimmermann war, bedeutete eine große Hilfe. Er konstruierte den Unterbau aus Massivholz.

Keine Kante soll denSchwung der Skater bremsen

Die Oberfläche bilden MDF-Platten. Diese mussten so gebogen werden, dass der markante Schwung entsteht. Damit unten kein Absatz entsteht und um die Kante zu schonen, besteht das untere Ende aus Metall. Denn nichts soll den Schwung der Skater bremsen. Oben wurde ein Metallrohr als Kantenschutz eingefügt.

Für die Materialkosten konnte das Juze mehrere Sponsoren gewinnen, vor allem einen Skaterladen, daneben eine ortsansässige Bank, einen Hersteller von Reinigungsgeräten, einen Baumarkt, ein Autohaus und ein Holzverarbeitungsbetrieb. Da vom Sponsorengeld noch etwas übrig war, wurden drei Skateboards und zwei Helme angeschafft, die bei Bedarf ausgeliehen werden können.

Voller Stolz führten die Verantwortlichen des Vereins Aktion Jugendzentrum Backnang nun die neue Miniramp vor. Sie ist im großen vorderen Raum aufgebaut und besteht aus beweglichen Elementen, die bei Veranstaltungen an die Seite gestellt werden können, um die Gesamtfläche nutzen zu können. Damit die Nutzung durch die Skater und der Barbetrieb nicht kollidieren, sollen spezielle Skaterzeiten eingeführt werden, erläuterte Ayleen Erb vom Vorstand. Die neue Anlage soll für alle Altersstufen und unterschiedliche Erfahrung offen sein und eine neue Begegnungsstätte schaffen.

Sofort wurde die neue Miniramp in Beschlag genommen. „Man muss sich daran gewöhnen, dass die Decke niedrig ist“, meinte Philipp aus Großaspach und lobte: „Es ist supergut, dass es jetzt so etwas gibt.“ Er hatte sich ebenso wie Kim aus Weissach im Tal gut vorbereitet auf die neue Anlage. Denn sie ist rutschiger als eine Betonanlage. Deshalb versahen sie ihre Boards mit weicheren Rädern. Das verriet Kim Dietrich, der unter dem Label Freeling Skateboard’s Brettoberflächen bemalt. Er ist Kfz-Mechatroniker und hat den Traum, in Backnang einmal einen richtigen Skaterladen zu eröffnen.

Beifall gibt es von den Zuschauern,wenn eine besondere Figur gut gelingt

Die durchaus vorkommenden Stürze auf der ungewohnten Miniramp nahm man gelassen. Besondere Figuren wurden mit Beifall belohnt. Es lief Musik und die Stimmung war gut. Die Miniramp lockte auch neue Besucher an. So kam ein Vater mit seinen Jungs zum Üben. Auch eine weitere Besucherin lockte die neue Miniramp. Doch sie musste sich noch etwas gedulden, denn noch war die Anlage dauerhaft belegt. So ließ sie sich von Ayleen Erb erst einmal das Juze zeigen. Als der erste Ansturm vorüber war, probierten die Besucherin und Ayleen die Bahn aus. Auch Stefan Pfitzenmaier zeigte sich nach den Proberunden zufrieden. Auch wenn der Zimmermann meinte, dass noch ein paar Kleinigkeiten gemacht werden müssen.

Eifrigster Nutzer der neuen Miniramp war sicherlich der in Pleinfeld am Brombachsee lebende Peter. Er nutzte einen Besuch bei seinen Eltern, um einen Abstecher nach Backnang zu machen. Er ist ein leidenschaftlicher Skater, der für seine Beweglichkeit auch noch lateinamerikanisch tanzt. Für einen Miniramp-Contest ist er sogar einmal nach Düsseldorf gefahren, erzählt er. Das kann er künftig auch in Backnang haben, denn auch das Backnanger Jugendzentrum plant einen Wettbewerb.

Wettbewerb Am Samstag, 21. Mai, ist ein Miniramp-Wettbewerb im Juze Backnang, Mühlstraße 3, geplant.

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Erstellt:
7. März 2022, 06:00 Uhr

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