Das Kabel zum schnellen Glück

In Allmersbach im Tal haben die Bauarbeiten zum Ausbau des Glasfasernetzes begonnen – Die Gemeinde geht für die Region voran

Bürgermeister Ralf Wörner ist glücklich: In der Pilotgemeinde Allmersbach im Tal fällt der Startschuss für den Ausbau des Glasfasernetzes in der gesamten Region. Die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gange. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Bürgermeister Ralf Wörner ist glücklich: In der Pilotgemeinde Allmersbach im Tal fällt der Startschuss für den Ausbau des Glasfasernetzes in der gesamten Region. Die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gange. Foto: A. Becher

Von Sarah Schwellinger

ALLMERSBACH IM TAL. Nun ist es amtlich: Der Glasfaserausbau im Rems-Murr-Kreis beginnt. Und zwar in der Gemeinde in Allmersbach im Tal. „Ich freue mich, dass die Arbeiten in Allmersbach im Tal starten“, sagt Bürgermeister Ralf Wörner beim symbolischen Spatenstich für den Glasfaserausbau. In der Bergäckerstraße haben sich gestern etliche Beteiligte der Gemeinde, der Gigabit Region Stuttgart GmbH und der Deutschen Telekom, die bei diesem Projekt kooperieren, getroffen. Im Fokus des Gigabitprojekts steht der gemeinsame Ausbau des ultraschnellen Glasfasernetzes.

Dem kurzen Regenguss während der Fotoaufnahmen zum symbolischen Spatenstich schreibt der Bürgermeister positive Eigenschaften zu: „Das sind wohl Freudentränen, die zu diesem freudigen Anlass vom Himmel fallen.“ Sowieso kann an diesem Tag dem Gemeindeoberhaupt wohl nichts die Laune trüben – das Freudestrahlen ist ihm nicht mehr aus dem Gesicht zu bekommen. „In Allmersbach im Tal geht was“, verkündet Wörner und nennt diesen symbolischen Spatenstich einen historischen Moment. Eine solche Gewichtung ist insofern berechtigt, besteht der Vertrag zwischen der Telekom und der Gigabit Region Stuttgart in dieser Dimension deutschlandweit nur einmal. Und in Allmersbach im Tal fällt der Startschuss, die Gemeinde ist Pilotgemeinde.

750 Anschlüsse musste die Telekom in Allmersbach im Vorfeld verkaufen, damit das Projekt auch wirklich umgesetzt werden kann. „Anfang Mai waren wir bei etwa 300 Anschlüssen“, verrät Wörner, der stets gespannt die Zahlen der Telekom verfolgt hat. Bis Ende Mai haben sich dann aber noch insgesamt knapp 1030 Haushalte für einen Anschluss ans Glasfasernetz entschieden. Für diejenigen, die sich noch später dafür entscheiden sollten, ist der Zug jedoch noch nicht abgefahren, denn ist das Netz erst einmal ausgebaut, können 99 Prozent der Allmersbacher Haushalte angeschlossen werden.

„Zu einer zukunftsfähigen Infrastruktur gehören Straßen, Wasserleitungen, Kanäle und auch Glasfaserleitungen. Gewerbetreibende, Gemeinde und Bürger werden davon profitieren“, versichert Wörner. Die Telekom hofft, in weniger als zwei Jahren schon mit den Bauarbeiten fertig zu sein. „Vielleicht kann Allmersbach schon nächstes Jahr das schnelle Internet nutzen“, so Sabine Wittlinger, Partner-Managerin Region Stuttgart der Deutschen Telekom. „Dieser Spatenstich hier in Allmersbach im Tal ist gleichzeitig der Startschuss des Ausbaus im Landkreis Rems-Murr in der Region Stuttgart“, so Wittlinger weiter. In Allmersbach wird die Telekom etwa 200 Kilometer Glasfaser verlegen, dafür sind 30 Kilometer Tiefbau notwendig, zudem werden 36 neue Netzverteiler aufgestellt. Das maximale Tempo beim Herunterladen steigt auf bis zu ein Gigabit pro Sekunde.

Info
Große Zusammenarbeit

An der Gigabit Region Stuttgart beteiligen sich fünf Landkreise (Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr), die bereits eigene Zweckverbände gegründet haben. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart bilden die Zweckverbände die GRS.

Im Zweckverband Breitbandausbau Rems-Murr sind 30 der 31 Gemeinden und Städte des Kreises vereint.

Das Ausbaugebiet umfasst 174 Kommunen. In dem Ballungsraum leben rund 2,8 Millionen Menschen. Etwa 140000 Unternehmen sind dort angesiedelt.

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Erstellt:
13. Juli 2019, 06:00 Uhr

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