KI-Wetter-Modelle
Das sagt die KI zur Jahrhundertwinter-Prognose
Müssen wir uns auf einen Jahrhundertwinter mit viel Schnee und eisiger Kälte einstellen? Was die Wettermodelle sagen und welche Prognosen die KI macht.

© OlegRi / Shutterstock.com
Müssen wir uns auf einen Jahrhundertwinter mit viel Schnee und eisiger Kälte einstellen? Was die Wettermodelle sagen und welche Prognosen die KI macht.
Von Doreen Matschuk
Die ersten Winterprognosen für 2025/26 heizen die Diskussionen an: Während die einen sich auf Schnee und weiße Weihnachten freuen, fürchten andere ein eisiges Kältetief. Doch wie verlässlich sind solche frühen Einschätzungen – und welche Hinweise liefert die Künstliche Intelligenz dazu?
Erste Langzeitprognosen: Wie kalt wird der Winter?
Laut Langzeitprognosen von Severe Weather Europe deuten mehrere klimatische Signale darauf hin, dass Europa ein klassischer Winter bevorstehen kann – kalt, schneereich und vergleichsweise hart. Das ECMWF-Modell sowie das US-Modell CFS der NOAA machen ähnliche Voraussagen und prognostizieren zum aktuellen Zeitpunkt ein wachsendes Kältepotenzial in der Winterzeit.
Schwacher Polarwirbel und La Niña-Phase sind Hinweise
Die Indikatoren dafür sind u. a. ein schwacher Polarwirbel, der kalte Polarluft leichter nach Europa vordringen lässt sowie eine beginnende La-Niña-Phase im Pazifik, die für kühlere und schneereichere Bedingungen in Nord- und Mitteleuropa sorgt.
KI-Modelle rechnen anders als Meteorologen
Dominik Jung, Meteorologe, erklärt, dass neue Künstliche-Intelligenz-Modelle unzählige atmosphärische Einflussgrößen verknüpfen und so zu einem differenzierteren Bild kommen. Sie beziehen historischer Analogjahre und globaler Zirkulationsmuster mit in Ihre Berechnungen und kommen so zu folgendem Fazit: Die Wahrscheinlichkeit, dass der Winter 2025/26 deutlich kälter und schneereicher als der Durchschnitt ausfällt, liegt bei rund 45 Prozent.
KI erkennt ähnliche Wettermuster wie in 1985 und 2010
Die Muster ähneln historischen Kältewintern wie 1984/85 oder 2009/10 – Zeiten, in denen Deutschland wochenlang im Frost versank. Die KI erkennt Parallelen bei Meeresoberflächentemperaturen, Stratosphärenanomalien und blockierenden Hochdruckzonen über Skandinavien. Damit steigt laut KI-Analyse die Wahrscheinlichkeit für einen echten „Jahrhundertwinter“ auf etwa 20 Prozent.