US-Wahl
Das sind die sieben Swing States
Kamala Harris liegt laut Umfragen bei der Wahlabsicht nach Gesamtstimmen in Führung vor Donald Trump („Popular Vote“). Den Ausschlag gibt aber das Electoral College mit Wahlmänner-Stimmen aus den „Swing States“. Hier wird es sehr eng.
Von Michael Maier
Weniger als zwei Monate vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 liefern sich Kamala Harris und Donald Trump ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Aktuelle Umfragen in den entscheidenden „Swing States“ deuten darauf hin, dass am Ende nur wenige Stimmen über den Einzug ins Weiße Haus entscheiden könnten.
Laut Erhebungen waren die Abstände zwischen den Kandidaten vor dem TV-Duell noch einmal geschrumpft, wobei Kamala Harris weiterhin leichte Vorteile hat.
Swing States bei „538“
Anders als in Deutschland stehen in den USA nicht nur die einzelnen Umfragen im Vordergrund. Die Ergebnisse fließen zudem in komplizierte mathematische Modelle ein, die einen Wahlausgang möglichst präzise vorhersagen sollen. Führend auf diesem Gebiet sind unter anderem die „New York Times“ und die Internetseite FiveThirtyEight (538). Würde die Gesamtbevölkerung der USA den Präsidenten direkt wählen, hätte Kamala Harris weiterhin klar die Nase vorn. Allerdings hatte Donald Trump vor dem TV-Duell aufgeholt.
Tatsächlich entscheidet aber das Electoral College über den Wahlsieg. Wer sich die Stimmen von mindestens 270 Wahlmännern sichert, gewinnt die Wahl. Da die meisten Staaten entweder fest in demokratischer oder republikanischer Hand sind, kommt es am Ende auf wenige „Swing States“ an.
7 Swing States bei der Wahl in den USA
- Arizona: Grenzstaat zu Mexiko, Einwanderungsdebatte spielt große Rolle
- Georgia: Drittgrößter Anteil afroamerikanischer Bevölkerung in den USA
- Michigan: Großer Anteil arabischstämmiger Wähler, Kritik an Israel-Politik
- Nevada: Höchste Arbeitslosigkeit nach Kalifornien und Washington D.C.
- North Carolina: Enges Rennen bei den letzten Wahlen
- Pennsylvania: Wirtschaftliche Sorgen und hohe Lebensmittelpreise
- Wisconsin: Möglicher Einfluss von Drittkandidaten wie Robert F. Kennedy Jr. auf dem Stimmzettel
Swing States und „Blue Wall“
In diesen umkämpften Bundesstaaten sind die Abstände laut Umfragemodellen aktuell so gering, dass sie noch im Bereich des statistischen Fehlers liegen. Der Sieger kann also nicht mit Sicherheit vorausgesagt werden. Vor allem Pennsylvania gilt als Schlüsselstaat. Wenn Harris dort gewinnt und die sogenannte „Blue Wall“ aufrecht erhält, kommt sie wahrscheinlich auf 270 Wahlmänner. Wenn sie dort verliert, muss sie auf jeden Fall im „Sun Belt“ punkten, also in den südlicher gelegenen Staaten.
In den verbleibenden Wochen bis zum Wahltag in den USA werden beide Kandidaten alles daran setzen, unentschlossene Wähler in diesen Bundesstaaten für sich zu gewinnen. Angesichts der knappen Umfragewerte könnte am Ende jede einzelne Stimme über den nächsten Präsidenten oder die nächste Präsidentin der Vereinigten Staaten entscheiden.