Russland-Präsident Wladimir Putin

Das sind seine prominenten Freunde

Mit seinem Angriffskrieg auf die Ukraine sorgt Wladimir Putin weltweit für Entsetzen. Und dennoch: Auch außerhalb Russland gibt es Menschen, die mit dem Kriegsverbrecher Wladimir Putin sympathisieren.

Es gibt einige bekannte Menschen, die sich über  Kreml-Chef Wladimir Putin  positiv geäußert haben. Und das trotz seiner Verbrechen.

© dpa/Mikhail Kuravlev

Es gibt einige bekannte Menschen, die sich über Kreml-Chef Wladimir Putin positiv geäußert haben. Und das trotz seiner Verbrechen.

Von Lotta Wellnitz

Fast ein Jahr ist es her, dass Russlands Präsident Wladimir Putin in die Ukraine einmarschiert ist. Seitdem sind während seines Angriffskriegs auf beiden Seiten insgesamt hunderttausende Soldaten gestorben. Auch gibt es tausende tote Zivilisten, darunter hunderte Kinder. Ganze Regionen sind zerstört, Existenzen ausgelöscht.

Dazu kommen russische Kriegsverbrechen: Verschleppungen, Vergewaltigungen und Massentötungen. Bombardiert werden explizit auch zivile Ziele in der Ukraine. Für all das verantwortlich ist Kreml-Chef Putin.

Und auch schon vor seiner Invasion in der Ukraine besetzte der Kreml-Chef etwa die Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014. Da könnte man schon die Frage stellen, ob es Personen des öffentlichen Lebens gibt, die den 70-Jährigen unterstützen oder mit ihm sympathisieren – außerhalb von Russland versteht sich.

Offen zugeben, tut das kaum jemand, allerdings gibt es einige, die positiv über den Präsidenten sprechen. Teilweise taten sie das vor dessen Invasion in der Ukraine, teilweise sympathisieren sie aber auch heute noch mit dem Präsidenten.

Wir haben die bekannten Persönlichkeiten in einer Bildergalerie zusammengefasst.

Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht spricht sich seit längerem für einen freundlicheren Kurs gegenüber Russland aus und kritisiert die  Bundesregierung immer wieder für ihre Russland-Politik sowie die Sanktionen nach dem Überfall auf die Ukraine. Dafür nutzt sie unter anderem TV-Talkshows oder soziale Medien.

© IMAGO/Klaus W. Schmidt/IMAGO/Klaus W. Schmidt

Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht spricht sich seit längerem für einen freundlicheren Kurs gegenüber Russland aus und kritisiert die Bundesregierung immer wieder für ihre Russland-Politik sowie die Sanktionen nach dem Überfall auf die Ukraine. Dafür nutzt sie unter anderem TV-Talkshows oder soziale Medien.

Die einstige Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag sorgt mit ihren teils  kontroversen Aussagen regelmäßig für Kopfschütteln  – auch innerhalb der Partei. So warf die 53-Jährige der Ampel-Regierung etwa bereits vor, einen Wirtschaftskrieg gegen Russland „vom Zaun gebrochen“ zu haben.

© dpa/Michael Kappeler

Die einstige Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag sorgt mit ihren teils kontroversen Aussagen regelmäßig für Kopfschütteln – auch innerhalb der Partei. So warf die 53-Jährige der Ampel-Regierung etwa bereits vor, einen Wirtschaftskrieg gegen Russland „vom Zaun gebrochen“ zu haben.

Vor Putins  Einmarsch in die Ukraine sprach sie davon,  ein solcher werde„herbeigeredet“. Russland habe faktisch kein Interesse, einzumarschieren. Und weiter: „Wir können heilfroh sein, dass Putin nicht so ist, wie er dargestellt wird: ein durchgeknallter Nationalist, der sich berauscht, Grenzen zu verschieben.“ Später soll Wagenknecht den Irrtum eingeräumt haben.

© dpa/Britta Pedersen

Vor Putins Einmarsch in die Ukraine sprach sie davon, ein solcher werde„herbeigeredet“. Russland habe faktisch kein Interesse, einzumarschieren. Und weiter: „Wir können heilfroh sein, dass Putin nicht so ist, wie er dargestellt wird: ein durchgeknallter Nationalist, der sich berauscht, Grenzen zu verschieben.“ Später soll Wagenknecht den Irrtum eingeräumt haben.

Kürzlich sagte sie auch,   ihrer Meinung nach habe die ukrainische Regierung eine klare Strategie: „Sie will die Nato in diesen Krieg hineinziehen, was von ihrer Warte vielleicht plausibel ist, weil das ist der einzige Weg, wenn sie wirklich militärisch die Russen wieder aus dem Land komplett zurückdrängen will“. Viele werfen der Politikerin wegen Aussagen wie dieser vor, sie bediene dadurch genau die Stoßrichtung der russischen Propaganda.

© IMAGO/Malte Ossowski/SVEN SIMON

Kürzlich sagte sie auch, ihrer Meinung nach habe die ukrainische Regierung eine klare Strategie: „Sie will die Nato in diesen Krieg hineinziehen, was von ihrer Warte vielleicht plausibel ist, weil das ist der einzige Weg, wenn sie wirklich militärisch die Russen wieder aus dem Land komplett zurückdrängen will“. Viele werfen der Politikerin wegen Aussagen wie dieser vor, sie bediene dadurch genau die Stoßrichtung der russischen Propaganda.

Jüngst forderten sie und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einem offenen Brief auf, im Ukraine-Krieg auf Verhandlungen statt Waffenlieferungen zu setzen. „Präsident Selenskyj macht aus seinem Ziel kein Geheimnis“, schrieben sie dort zum Beispiel. „Nach den zugesagten Panzern fordert er jetzt auch Kampfjets, Langstreckenraketen und Kriegsschiffe – um Russland auf ganzer Linie zu besiegen?“

© dpa/Rolf Vennenbernd

Jüngst forderten sie und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einem offenen Brief auf, im Ukraine-Krieg auf Verhandlungen statt Waffenlieferungen zu setzen. „Präsident Selenskyj macht aus seinem Ziel kein Geheimnis“, schrieben sie dort zum Beispiel. „Nach den zugesagten Panzern fordert er jetzt auch Kampfjets, Langstreckenraketen und Kriegsschiffe – um Russland auf ganzer Linie zu besiegen?“

Im Gegensatz zu Wagenknecht äußert Hollywood-Regisseur Oliver Stone seine Sympathie für Kremlchef Putin offen.  Spanischen Medien zufolge sagte er erst im vergangenen Jahr – und damit nach Russlands Überfall auf die Ukraine –,  der russische Präsident sei „weder ein neuer Hitler noch ein Stalin“, sondern in Wirklichkeit ein  „guter Sohn seines Landes“, der sein Volk beschützen wolle.

© imago images/ZUMA Wire/Massimo Insabato via www.imago-images.de

Im Gegensatz zu Wagenknecht äußert Hollywood-Regisseur Oliver Stone seine Sympathie für Kremlchef Putin offen. Spanischen Medien zufolge sagte er erst im vergangenen Jahr – und damit nach Russlands Überfall auf die Ukraine –, der russische Präsident sei „weder ein neuer Hitler noch ein Stalin“, sondern in Wirklichkeit ein „guter Sohn seines Landes“, der sein Volk beschützen wolle.

Der 76-jährige Regisseur und Putin kennen sich schon länger. Im Jahr 2017 erschien Stones vierteiliger Dokumentarfilm, „Die Putin-Interviews“, über den Präsidenten. In diesem geht es etwa um Russlands Beziehungen zur USA, die NATO-Osterweiterung oder der Bürgerkrieg in Syrien. Der Film wurde von manchen als Propaganda für Putin eingeschätzt und scharf kritisiert.

© imago images / ITAR-TASS/Alexei Druzhinin

Der 76-jährige Regisseur und Putin kennen sich schon länger. Im Jahr 2017 erschien Stones vierteiliger Dokumentarfilm, „Die Putin-Interviews“, über den Präsidenten. In diesem geht es etwa um Russlands Beziehungen zur USA, die NATO-Osterweiterung oder der Bürgerkrieg in Syrien. Der Film wurde von manchen als Propaganda für Putin eingeschätzt und scharf kritisiert.

Und auch bei der Vorführung seines Films „Ukraine on Fire“  auf dem Filmfestival „GlobaLE“ in Leipzig 2022 gab es Ärger: Mitglieder der deutsch-ukrainischen Künstlergruppe Óstov Collective störten diese, es kam zu Handgreiflichkeiten.  Stones Film stellt die  Maidan-Proteste 2014 in der Ukraine gegen die damalige Regierung von Wiktor Janukowitsch als von den USA unterstützter Staatsstreich dar.

© IMAGO/Independent Photo Agency Int./IMAGO/Manuele Mangiarotti / ipa-agency

Und auch bei der Vorführung seines Films „Ukraine on Fire“ auf dem Filmfestival „GlobaLE“ in Leipzig 2022 gab es Ärger: Mitglieder der deutsch-ukrainischen Künstlergruppe Óstov Collective störten diese, es kam zu Handgreiflichkeiten. Stones Film stellt die Maidan-Proteste 2014 in der Ukraine gegen die damalige Regierung von Wiktor Janukowitsch als von den USA unterstützter Staatsstreich dar.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump äußerte sich ebenfalls bereits positiv über Putin. In einem Radiointerview von Februar 2022 bezeichnete er Putins Ankündigung, die Separatistengebiete  Luhansk und Donezk in der Ostukraine anzuerkennen und Soldaten für den  Friedenserhalt in die Region zu entsenden als „genial“ und „schlau“. Der russische Präsident sei „smart“ und „ausgebufft“.

© AFP/MANDEL NGAN

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump äußerte sich ebenfalls bereits positiv über Putin. In einem Radiointerview von Februar 2022 bezeichnete er Putins Ankündigung, die Separatistengebiete Luhansk und Donezk in der Ostukraine anzuerkennen und Soldaten für den Friedenserhalt in die Region zu entsenden als „genial“ und „schlau“. Der russische Präsident sei „smart“ und „ausgebufft“.

Der 75-jährige Republikaner schilderte im Interview,  wie er sich am Vortag Putins Rede zur Anerkennung der selbst ernannten „Volksrepubliken“ im  Fernsehen angeschaut habe. „Ich habe gesagt: „Das ist genial. Putin erklärt einen großen Teil der Ukraine für unabhängig. Oh, das ist wunderbar.“, sagte Trump. Zwei Tage später marschierten russische Truppen in die Ukraine ein.

© AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Der 75-jährige Republikaner schilderte im Interview, wie er sich am Vortag Putins Rede zur Anerkennung der selbst ernannten „Volksrepubliken“ im Fernsehen angeschaut habe. „Ich habe gesagt: „Das ist genial. Putin erklärt einen großen Teil der Ukraine für unabhängig. Oh, das ist wunderbar.“, sagte Trump. Zwei Tage später marschierten russische Truppen in die Ukraine ein.

In der Radiosendung sagte der Ex-Präsident – dem Kritiker während seiner Amtszeit eine zu große Nähe zu Putin vorgeworfen hatten – über diesen auch: „Das ist ein Mann, der sehr klug ist. Ich kenne ihn sehr gut.“ Zudem betonte er, dass eine Eskalation der Ukraine-Krise  mit ihm im Amt nicht passiert wäre. Seinem Nachfolger Joe Bide warf er gleichzeitig vor,  im Umgang mit Russland zu versagen.

© dpa/Andrew Harnik

In der Radiosendung sagte der Ex-Präsident – dem Kritiker während seiner Amtszeit eine zu große Nähe zu Putin vorgeworfen hatten – über diesen auch: „Das ist ein Mann, der sehr klug ist. Ich kenne ihn sehr gut.“ Zudem betonte er, dass eine Eskalation der Ukraine-Krise mit ihm im Amt nicht passiert wäre. Seinem Nachfolger Joe Bide warf er gleichzeitig vor, im Umgang mit Russland zu versagen.

Auch in Hollywood gibt es Putin-Fans: Actionheld Steven Seagal ist so einer. Der 70-jährige Schauspieler wurde  2016 in Russland eingebürgert und ist Mitglied der Partei „Gerechtes Russland“, einer Vereinigung, die als Kreml-treu gilt. Seagal unterstützt den russischen Einmarsch in die Ukraine – und wirft Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj Verbrechen gegen die Menschheit vor.

© imago/ITAR-TASS/imago stock&people

Auch in Hollywood gibt es Putin-Fans: Actionheld Steven Seagal ist so einer. Der 70-jährige Schauspieler wurde 2016 in Russland eingebürgert und ist Mitglied der Partei „Gerechtes Russland“, einer Vereinigung, die als Kreml-treu gilt. Seagal unterstützt den russischen Einmarsch in die Ukraine – und wirft Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj Verbrechen gegen die Menschheit vor.

Seagal war – laut russischen Medienberichten – im August 2022 im zerstörten Straflager Oleniwka im prorussischen Separatistengebiet Donezk in der Ostukraine um einen Dokumentarfilm zu drehen. Dort wurden im Juli 2022 rund 50 ukrainische Kriegsgefangene getötet. Seagal und Russland machen US-Raketen dafür verantwortlich, die Ukraine und zahlreiche Experten hingegen Russland.

© IMAGO/Russian Look/IMAGO/Pavel Kashaev

Seagal war – laut russischen Medienberichten – im August 2022 im zerstörten Straflager Oleniwka im prorussischen Separatistengebiet Donezk in der Ostukraine um einen Dokumentarfilm zu drehen. Dort wurden im Juli 2022 rund 50 ukrainische Kriegsgefangene getötet. Seagal und Russland machen US-Raketen dafür verantwortlich, die Ukraine und zahlreiche Experten hingegen Russland.

Auch ein prominenter Putin-Freund: Der  französische Schauspieler  Gérard Depardieu. Er erhielt 2013 die russische Staatsbürgerschaft, bezeichnete das Land als „große Demokratie“ und Putin als Freund. Noch Mitte Februar 2022, als Russland nahe der ukrainischen Grenze bereits Soldaten zusammengezogen hatte, teilte er auf Instagram ein Foto mit dem Kremlchef und schrieb dazu  „Freundschaft“.

© imago stock&people

Auch ein prominenter Putin-Freund: Der französische Schauspieler Gérard Depardieu. Er erhielt 2013 die russische Staatsbürgerschaft, bezeichnete das Land als „große Demokratie“ und Putin als Freund. Noch Mitte Februar 2022, als Russland nahe der ukrainischen Grenze bereits Soldaten zusammengezogen hatte, teilte er auf Instagram ein Foto mit dem Kremlchef und schrieb dazu „Freundschaft“.

Im  März 2022  bescheinigte der 74-Jährige Putin allerdings „verrückte und inakzeptable Exzesse“ im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Kürzlich sagte er dann, er vermeide es lieber, über das Thema zu reden, niemand sei in der Lage, dazu etwas wirklich Vernünftiges zu sagen. Und weiter:  „Mehr möchte ich zu dem Thema nun nicht mehr sagen als: Krieg ist großer Schwachsinn.“

© IMAGO/Future Image/IMAGO/Frederic Kern

Im März 2022 bescheinigte der 74-Jährige Putin allerdings „verrückte und inakzeptable Exzesse“ im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Kürzlich sagte er dann, er vermeide es lieber, über das Thema zu reden, niemand sei in der Lage, dazu etwas wirklich Vernünftiges zu sagen. Und weiter: „Mehr möchte ich zu dem Thema nun nicht mehr sagen als: Krieg ist großer Schwachsinn.“

Ein bekannter politischer Unterstützer von Putin ist der belarussische Machthaber  Alexander Lukaschenko. Der 68-Jährige und Russlands Präsident teilen eine ähnlich autokratische Politik. Lukaschenko unterstützt Putins Angriffskrieg in der Ukraine, hält sich bislang mit einer direkten militärischen Beteiligung aber zurück.

© IMAGO/ITAR-TASS/IMAGO/Russian Foreign Ministry Press O

Ein bekannter politischer Unterstützer von Putin ist der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko. Der 68-Jährige und Russlands Präsident teilen eine ähnlich autokratische Politik. Lukaschenko unterstützt Putins Angriffskrieg in der Ukraine, hält sich bislang mit einer direkten militärischen Beteiligung aber zurück.

Immer wieder wird allerdings spekuliert, ob Russland die Ukraine erneut von belarussischem Gebiet aus angreift.  Schon zu Beginn des Kriegs hatten die Truppen von Kremlchef Putin die Ex-Sowjetrepublik als Aufmarschgebiet für die Invasion der Ukraine genutzt.

© IMAGO/SNA/IMAGO/Alexei Danichev

Immer wieder wird allerdings spekuliert, ob Russland die Ukraine erneut von belarussischem Gebiet aus angreift. Schon zu Beginn des Kriegs hatten die Truppen von Kremlchef Putin die Ex-Sowjetrepublik als Aufmarschgebiet für die Invasion der Ukraine genutzt.

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Erstellt:
10. Februar 2023, 20:44 Uhr

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