Martin Rothweiler

Das soll der neue starke Mann der AfD im Südwesten werden

Die AfD könnte bei der Wahl 2026 ihr Ergebnis verdoppeln. Ein bislang eher kaum bekanntes Gesicht könnte dann die Geschicke der Fraktion leiten. Damit ist nicht jeder glücklich.

Der AfD-Landtagskandidat Martin Rothweiler

© Christoph Schmidt/dpa/Christoph Schmidt

Der AfD-Landtagskandidat Martin Rothweiler

Von red/dpa

Der Landtagskandidat Martin Rothweiler soll das Gesicht der AfD im Südwesten werden. AfD-Landeschef Markus Frohnmaier sagte der Deutschen Presse-Agentur, er wolle sich dafür einsetzen, dass Rothweiler nach der Landtagswahl am 8. März kommenden Jahres zum Fraktionschef im Landesparlament gewählt werde. Bisher ist Rothweiler nicht im Landtag, er kandidiert aber auf Platz 2 der Landesliste und für den Wahlkreis Villingen-Schwenningen. 

Der 47-Jährige ist studierter Betriebswirt, in Villingen-Schwenningen sitzt er schon länger im Gemeinderat und im Kreisrat. Er ist in Schorndorf geboren und arbeitet aktuell für den AfD-Bundestagsabgeordneten Marc Bernhard.

Unzufriedenheit mit Baron

Der bisherige AfD-Landtags-Fraktionschef Anton Baron ist von den Personalplänen alles andere als begeistert. Entscheidungen einer neuen Fraktion vorwegzunehmen sei schwierig, kritisierte Baron, der die Fraktion seit knapp drei Jahren führt. „Wir wissen ja noch gar nicht, wie die Fraktion zusammengesetzt wird.“ Man werde das dann gemeinsam entscheiden. Er selbst überlege noch, ob er erneut antreten wolle und das Amt zeitlich mit der Familie und weiteren Projekten unter einen Hut bringe, sagte Baron. 

In der Partei ist auch Kritik an der Amtsausübung Barons zu hören. Sein Anspruch und seine Leistung klafften weit auseinander, heißt es. Baron kandidiert auf Platz drei der Landesliste, den ersten Platz hat Co-Landeschef Emil Sänze inne, der keinen Anspruch auf den Fraktionsvorsitz geltend machen will. 

AfD-Fraktion dürfte wachsen

Und Frohnmaier selbst? Der Bundestagsabgeordneter will zwar nach der Landtagswahl Ministerpräsident werden, kandidiert aber selbst gar nicht für den Landtag. Der 34-Jährige nennt sich selbst „Ministerpräsidentenkandidat“. 

Die Truppe der AfD im Landtag dürfte den Umfragen zufolge nach der Wahl deutlich anwachsen. Derzeit liegt die Partei in der Wählergunst bei rund 20 Prozent - auf Platz zwei hinter der CDU. Koalieren will allerdings niemand mit der AfD, weshalb Landeschef Frohnmaier weiterhin vor allem in der Bundespolitik tätig bleiben dürfte. Das würde Rothweiler zur zentralen Figur der AfD in Baden-Württemberg machen, sollte er denn tatsächlich zum Fraktionschef gewählt werden. 

Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 erreichte die AfD 9,7 Prozent der Stimmen.

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Erstellt:
20. November 2025, 07:04 Uhr

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