Dax hält sich im Plus

dpa Frankfurt/Main. Der Dax hat seine frühen Gewinne am Montag zum Handelsschluss überwiegend halten können. Nachdem eine neue Zollspirale im Handelskrieg zwischen den USA und China die Anleger vergangene Woche vergrault hatte, sorgten Nachrichten vom ungebrochenen Verhandlungswillen beider Seiten für Erleichterung.

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Daniel Reinhardt

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Daniel Reinhardt

Angesichts dessen blieb ein unerwartet starker Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas ohne große Auswirkungen auf die Kurse.

Nachdem der Dax am Nachmittag kurzzeitig ins Minus abgedriftet war, stand der deutsche Leitindex zum Handelsende mit 11.658,04 Punkten 0,40 Prozent höher. Etwas schwerer tat sich der MDax. Der Index mittelgroßer Unternehmen verbuchte zum Handelsende aufgrund hoher Verluste bei Einzelwerten ein kleines Minus von 0,16 Prozent auf 24.999,67 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone zog dagegen um 0,44 Prozent auf 3348,84 Punkte an. In Frankreich stieg der Cac 40 um 0,45 Prozent. Der Londoner Aktienmarkt blieb wegen eines Feiertages geschlossen.

Der Handelskrieg belastet die deutsche Wirtschaft. Nachdem sich bereits im Juli die Stimmung stark eingetrübt hatte, fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex im August auf den tiefsten Stand seit November 2012. „Die Anzeichen für eine Rezession in Deutschland verdichten sich“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Auf Unternehmensseite rückte der geplante Mietendeckel in Berlin die Immobilienwerte in den Fokus. Die am Sonntag bekannt gewordenen Eckpunkte des Vorhabens sehen maximal knapp acht Euro je Quadratmeter für nahezu alle Mietverhältnisse vor und lösten großen Wirbel aus.

Aktien der Immobiliengesellschaften rutschten in der Folge. Vonovia verblieben zum Handelsende mit 0,62 Prozent am Dax-Ende. Bei anderen Branchenvertretern waren die Kursverluste noch deutlicher: Deutsche Wohnen rutschten als MDax-Schlusslicht um fast 3 Prozent ab, Ado Properties und Adler Real Estate im Nebenwerteindex SDax verloren 5 beziehungsweise 3 Prozent.

Negativ reagierten Anleger des Verkehrstechnikkonzerns Vossloh auf einen Verkaufsvertrag über das verlustreiche Lokomotiv-Geschäft. Die Aktie stand zum Handelsende mit rund 3 Prozent im Minus. Käufer der Sparte sei eine chinesische Tochter der China Railway Rolling Stock Corporation - des größten Schienenfahrzeugherstellers der Welt, teilte Vossloh mit.

Zu den Gewinnern im MDax zählten Papiere des Halbleiterproduzenten Dialog Semiconductor. Sie legten um 1,33 Prozent zu, womit das Steigerungspotenzial laut Analysten allerdings so gut wie ausgereizt scheint. Beim Werbevermarkter Ströer sorgte eine gestrichene Kaufempfehlung durch die US-Bank Goldman Sachs für einen Abschlag von 6,56 Prozent. Analystin Katherine Tait sieht nach dem starken Kursanstieg sämtliche positiven Aspekte bereits eingepreist.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,62 Prozent am Freitag auf minus 0,66 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 146,90 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,18 Prozent auf 178,48 Punkte. Der Euro kostete zuletzt 1,1109 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1116 festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8996 (0,9038) Euro gekostet.

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Erstellt:
26. August 2019, 18:23 Uhr

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